Die Amsigallen waren wieder im Einsatz – und diesmal sogar zweimal an einem Tag. Da fanden am Käppele nämlich zwei Hochzeiten statt – eine um 11 Uhr, die nächste um 13 Uhr, und die Sänger umrahmten diese Feierlichkeiten entweder mit der „Waldlermesse“ oder mit Gospelsongs.
Bei den häufigen Auftritten war es natürlich unvermeidlich, dass auch der selbe Pfarrer im Einsatz war – sprich jeweils die Trauung vollzog. Pfarrer und Sänger waren ein eingespieltes Team und so wussten beide um den Ablauf der Zeremonie.
Die Sänger kannten auch die Hochzeitspredigt des Priesters fast auswendig – was sollte der auch immer wieder eine neue Ansprache vorbereiten – wo doch das Brautpaar immer zum ersten Mal am Altar stand und den würdevollen Worten des Predigers lauschte.
Die Sänger zogen sich während der Ansprache immer in die Grotte zurück und warteten darauf einmal etwas Neues zu hören. Wie gesagt – es war die zweite Hochzeit innerhalb zwei Stunden.
Als der Pfarrer nun mit salbungsvollen Worten seine Ansprache begann, entfuhr es einem der Sänger: „Net scho widder“.
Der Pfarrer war irritiert, warf einen strafenden Blick Richtung Grotte und fuhr unbeirrt mit seiner Predigt fort.
Allerdings währte diese dieses Mal nur 10 Minuten und nicht die doppelte Zeit und – das darf auch gesagt werden: Der Pfarrer war dem vorlautem Sänger nicht böse!