„Seit etwa 30 Jahren hängt in der Vierungskuppel der Seligenstädter Einhardbasilika über dem Altar ein eindrucksvolles Kruzifix. Mit diesem Kreuz hat es eine eigenartige Bewandtnis. 1985 hing es noch an der Giebelwand des rechten (südlichen) Querhauses und wurde ohne weitere Erläuterung als ‚Wilgefortiskreuz‘ bezeichnet… Es zeigt den Gekreuzigten nicht, wie üblich, nackt mit Dornenkrone und nur mit einem Lendenschurz dürftig bekleidet, sondern in goldfarbener ärmellanger, gegürteter Tunica und goldener Krone“ schreibt Dr. Manfred Schopp einleitend in der der Vierteljahreszeitschrift „Der Odenwald“ Ausgabe 1 - 2023 „Das Vierungskreuz in der Einhardbasilika zu Seligenstadt - Anmerkungen zu einer erstaunlichen Metamorphose“. Dabei geht es - belegt mit zahlreichen eindrucksvollen Abbildungen - um die Herkunft, Entstehung, Bedeutung und Verbreitung dieser besonderen Darstellung, die in Deutschland weitgehend romanischen Ursprungs, also mehr als 900 Jahre alt ist. Zahlreiche eindrucksvolle Abbildungen belegen diesen interessanten Aufsatz.
Im Herzen der historischen Altstadt von Miltenberg, im „Schnatterloch“, gegenüber dem Museum der Stadt und unmittelbar im Schatten der Mildenburg steht eines der ältesten Wohnhäuser Miltenbergs. Es bildet, am höchsten Punkt eines Ensembles aus fünf Fachwerkhäusern, die eine Seite des alten Marktplatzes bestimmen, den Abschluss zum Schnatterloch hin. Durch den etwas oberhalb gelegenen Schnatterlochturm gelangt man direkt in den Wald.
Das Haus aus dem 14. Jahrhundert wurde erst vor Kurzem grundlegend saniert und renoviert. Die Geschichte, seine architektonischen Besonderheiten und die sehr umfänglichen Sanierungsarbeiten werden von dem neuen Besitzer Dr. Jürgen Köpke in dem nachfolgenden Beitrag „Bürgerhaus am Schnatterloch in Miltenberg - Architektur - Geschichte - Sanierung“ mittels einer Reihe instruktiver Fotos, Pläne und Zeichnungen dargelegt.
Die weiteren Beiträge in dieser neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Der Odenwald“ sind: Thomas Wilcke: „Schloss Freyenstein im Odenwalde“ - Eine Zeichnung aus der Künstlerfamilie Kobell?“; Matthias Roth; „Lindenfels in der pfälzischen Landdefension“; Rainer Gutjahr: „Die ‚Kinderepidemie‘ des Jahres 1818 in Leutershausen an der Bergstraße“ und von Ewald Lang unter der Rubrik „Alte Redensarten, Wörter und Begriffe „Der Dollbohrer“.
Einige Buchhinweise auf Neuerscheinungen und die Tagungen des Breuberg-Bundes bilden den Abschluss dieses Heftes 1 2023 der Zeitschrift „Der Odenwald“. Es kann über die Geschäftsstelle des Breuberg-Bundes, Ernst-Ludwig-Straße 2-4 in 64747 Breuberg oder den Buchhandel sowie über das Internet unter www.Breuberg-Bund.de, wo auch weitere Informationen zu bekommen sind, für 5.- Euro bezogen werden.