Heute, am Palmsonntag, ist die Burg Breuberg unser Ziel. Wir treffen uns am Neustädter Friedhof. Nanu, es geht ja in die entgegengesetzte Richtung! Und schon sind wir am St. Marienhaus. Der ehemalige Löwensteinsche Tiergarten wurde damals von Gartenbaumeistern mit prächtigen Grünanlagen gestaltet, daher sind auch Pflanzen aus Fernost zu finden. Spätere Nutzung des St. Marienhauses waren als Waisenhaus, gegründet von Bischof Ketteler, danach als Sanatorium für lungenkranke Mädchen, anschließend als Altersheim. Heute leben hier die Schwestern von Alma in Michigan.
Wir tauchen ein in eine Oase von Ruhe und Stille, Blütenwolken in weiß, rosa, gelb, wohin man auch blickt, es ist traumhaft schön hier. Wir laufen entlang des Kreuzweges mit 14 ansprechend gearbeiteten Stationen zum Grab der 1. Oberin des Waisenhauses, Mutter Maria, verstorben 1837.
Zurück geht es nun zum Neustädter Friedhof. Der Maulbeerbaum, gestiftet von der Gruppe POESIE – 20 Jahre Poesie in Neustadt – ist gut gewachsen. In das neue Kerzenhäuschen schauen wir hinein. Weiter laufen wir durch den ältesten Teil von Neustadt, durch enge, romantische Gässchen, und wir gelangen zum alten Gewölbekeller. Überraschung: Alexander Friedrich erwartet uns zu unserer großen Freude mit leckeren Brötchen und kühlen Getränken. Alexander führt uns durch den Keller, der 1840 aus dem Granit gehauen wurde, und wir erfahren Interessantes. Dass ehemals Eis von der Mümling hier gelagert wurde, heute kaum mehr vorstellbar. Auch als Bunker wurde er genutzt.
Wir wollen zur Burg, also aufwärts! Und da wartet schon wieder eine freudige Überraschung auf uns: Mitten im Weinberg ist der Tisch für uns gedeckt mit Kuchen, Eierlikör, Schokoladenhäschen. Sogar der Palmhas war da, er hat bunte Eier für uns versteckt, da suchen wir eifrig. Danke an die lieben Helfer!
Nun führt die Wanderung zur Gustavsruhe und dann auf dem Eselsweg hoch zur Burg. Eselsweg deshalb, weil auf dem Pfad in früheren Zeiten Esel Wasser zur Burg transportiert haben. Ein Abstecher noch zur neu gepflanzten Marienlinde, die die beim Sturm umgestürzte alte Linde ersetzt, und dann können wir in der gemütlichen Gaststube unsere Füße ausruhen. Viele leckere Gerichte gibt es auf der Speisekarte. Wir 22 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde fühlen uns in angenehmer Atmosphäre so richtig wohl und es schmeckt uns vorzüglich. Ludwig Eckhardt, sachkundig, und wie immer vor Ideen sprühend, zeigt uns sein neuestes Projekt, das die Burganlage bereichern wird: Im Wertheimer Zeughaus wird ein kleines, aber feines Museum entstehen. Schätze aus unserem Kulturgut hat er schon gesammelt, die uns Geschichte anschaulich erleben lassen.
Roland Koch bedankt sich bei Christa Thierolf und Karin Hartmann für die Organisation und all die Vorbereitungen für diesen schönen Tag. Auch dieser Palmsonntag war wieder ein Höhepunkt in unserem Wanderjahr!
Nächste Wanderung: 8. Mai, Wörth-Klingenberg-Elsenfeld