Ein Wanderwetter ist heute wie aus dem Bilderbuch. Die Sonne lacht uns strahlend vom blauen Himmel an. Wir wollen ganz im Süden des Odenwaldkreises wandern. Schon die Anfahrt macht Freude. Vorbei am quirligen Bienenmarkt-Michelstadt wird die Umgebung immer schöner. Frühlingsfrisches Grün, wohin man sieht, mal ein leuchtendrotes Mohnfeld, Kühe weiden mit ihren Kälbchen auf saftigen Wiesen – sie dürfen hier ein artgerechtes Leben führen. Die Strecke wird immer kurvenreicher und wir erreichen Unter-Sensbach.
Hier starten wir zur Wanderung gleich mit einem 500 m langen Anstieg zum „Panoramaweg“ auf 448 m Höhe. „Hornissenbuckel“ wird er hier genannt. Das ist gut zu verstehen, denn duftende Wiesen begleiten uns mit einer blühenden Artenvielfalt, die man kaum noch sieht: Margeriten, Butterblumen, Kleeblüten, Lichtnelken, Glockenblumen…, sogar das seltene Klapperkraut finden wir. In diesem reichhaltigen Nahrungsangebot summt und schwirrt und flattert es, dass es eine Freude ist. Die entspannte Wanderung bietet immer wieder traumhafte Ausblicke. Diese pure Naturidylle ist wohltuend für Augen und Gemüt.
An malerischer Stelle mit Blick weit über das Tal wartet das „Steinhäusel“ auf uns zur Mittagspause. Hier möchte man einfach bleiben, aber weiter geht´s zur „Nistkasten-Kolonie“ der „Öko-Kinder“.
Wir sind ganz begeistert, wie liebevoll und kreativ Kinder Nistkästen bemalt und gestaltet haben. Einen Kasten mit Nüssen gibt es, und wir finden Spielzeug-Eichhörnchen im Hängebett. Dichte Blaubeerbüsche wachsen hier reichlich.
Im „Zauberwald“ klettern wir auf dem Propeller-Flugzeug herum und sind entzückt, immer wieder niedliche Häuschen zu entdecken, jedes anders gebaut, sogar ein Schwedenhäuschen mit Liegestühlen davor, alles winzig, dazu gebastelte Pilze, gebastelte Bienchen. Dazwischen gibt es Holztafeln mit gemalten einheimischen Vögeln. Lauter kleine Gießkannen hängen an einem Baum, hier kümmert sich der Kindergarten um eine kleine neu gepflanzte Baumgruppe.
Was für wunderbare Ideen, Kinder für die Natur zu interessieren! Einen Spruch auf einer der gemalten Holztafeln nehmen wir gerne mit: „Wenn du Vogelgesang hören willst, dann kaufe keinen Käfig, sondern pflanze Bäume!“
Nach 11 km in 4 ½ Stunden erreichen wir die „Holzerstube“ in Ober-Sensbach. In angenehmer Runde lassen wir es uns hier gut gehen.
Ganz herzlichen Dank an Rosemarie Koch, Juliane und Heinz Maul für die Wanderführung an diesem für uns so schönen Sonntag!
Und als der kleine Ramsauer-Bus vorfährt, um uns abzuholen, da beginnt es zu regnen. Wir sind doch Glückspilze!