Die Klasse 10Ga der Georg-Ackermann-Schule aus Rai-Breitenbach nahm im Rahmen des Geschichtsunterrichts an einem Zeitzeugengespräch mit einer Überlebenden des Holocausts im Kloster Höchst teil. Frau Henriette Kretz wurde am 26. Oktober 1934 in einer jüdischen Familie geboren, musste die Erschießung ihrer Eltern miterleben, wuchs fortan in einem Waisenhaus auf, bis ihr Onkel sie nach langer Suche ausfindig machen konnte und zu sich nahm. Frau Kretz begeisterte durch ihre offene und ehrliche Art sowie durch ihre vielen weisen Ratschläge, die sie an alle Teilnehmenden weitergab. Frau Kretz beantwortete die Fragen der Schülerinnen und Schüler mit viel Bedacht. Auf die Frage, wie sie Deutschland für all die Gräueltaten verzeihen könne, antwortete sie:,,Es gibt kein schlechtes Volk, es gibt nur schlechte Menschen in einem Volk. Es gibt aber auch sehr viele gute Menschen in jedem Volk.
Diese Worte sollten allen im Gedächtnis bleiben, damit wir in einer friedlichen Welt leben können, in der Toleranz und Respekt, aber auch Vergebung prägende Werte sind. Die Schülerinnen und Schüler waren ergriffen vom Vortrag von Frau Kretz.,,Es war schön, aber auch so traurig.“,,Ich habe die ganze Zeit Tränen in den Augen gehabt.“, waren zwei der vielen Rückmeldungen der Jugendlichen.
Vielen Dank an Frau Kretz sowie an das Bistum Mainz Referat Weltoffenheit/Gerechtigkeit und Frieden für dieses unvergessliche Gespräch an diesem Tag!