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Breuberger Stadtanzeiger
Ausgabe 41/2022
Vereine und Verbände
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Odenwaldklub Neustadt Wochentagswandern

Ein milder, sonniger Herbsttag ist heute, wie er schöner nicht sein könnte. Der Ramsauer-Bus bringt uns zum Parkplatz „Hesselburg“ auf der Pflaumheimerhöhe.

Der Herbstwald empfängt uns noch überwiegend grün, aber immer wieder schon leuchtet es golden, kupferfarben, feuerrot. Auf dem Weg zur Wendelinuskapelle passieren wir die Koppeln des Pferdezucht-Betriebes. Wunderschöne, edle Pferde grasen auf der Weide, voll Lebensfreude tollen die Fohlen um ihre Mütter. Die Wendelinuskapelle wurde 1607 erbaut. Der heilige Wendelin wurde als Schutzpatron des Viehs und der Haustiere angesehen. Besondere Verehrung genoss er bei den Schäfern. Alljährlich findet am Wendelinustag eine Wallfahrt der Pfarrei Großostheim hierher statt. Auch Pferde und Reiter erhalten dann den Segen.

Entlang der Weinberge „Reischklinge“ gelangen wir zur Großostheimer Friedensbank. Jahrelange Streitigkeiten zwischen Großostheim und Pflaumheim wurden 1929 beigelegt und zur Erinnerung diese Friedensbank errichtet. Gäbe es doch mehr dieser Bänke auf unserer Welt!

Eine herrliche Weitsicht genießen wir hier weit über das Tal, nach Großostheim, Mainaschaff, in den Bachgau und bis Hanau. Gut kann man das Aschaffenburger Schloss erkennen. Weiter wandern wir zur „Sprenkenhohle“ und tauchen ein in die faszinierende Welt dieses Hohlweges. Wir bestaunen uralte Eichen, meterhohe Lösswände. Baumwurzeln, die sich an den steilen Hängen halten, sind zu Gebilden gewachsen wie in einem verwunschenen Märchenwald. Immer enger wird der Weg. Eine Stelle erinnert an den tragischen Unfalltod eines kleinen Mädchens einer Kindergartengruppe. Der Weg wird heller, Kastanien purzeln vor unsere Füße. Wie angenehm sich die kühlen Kugeln in der Hand anfühlen.

Wir haben den Stadtbereich von Großostheim erreicht. Vorbei am Frauhäuschen, einer Marienkapelle, gelangen wir zur Kirche St. Peter und Paul, erbaut im 13. Jahrhundert, mit reichem Kunstschatz. Mit der „Beweinung Christi“ von Tilman Riemenschneider besitzt die Kirche ein erstrangiges Kunstwerk. Die achtfigurige Gruppe drückt so reich differenziert Trauer aus, wie es so nur der große Künstler Tilman Riemenschneider darstellen konnte.

Nun aber locken uns Wein und Kartoffeln. Wir merken, wie lang sich Großostheim „zieht“, aber wir erreichen das Lokal „Kartoffel und Wein“. Ein langer Tisch wartet schon auf uns 18 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde. Beim Stöbern in der Speisekarte fällt die Entscheidung schwer: Pfälzer Grummbeersupp oder Pannekicheler? Favorit ist eindeutig Saumagen mit Zwiewele und Brodgrumbeere. Dazu der gute Pfälzer Wein. Alles ist sehr lecker.

Der 1. Vorsitzende, Roland Koch, bedankt sich bei unseren Wanderführerinnen Karin Hartmann, Silvia Both und Doris Süß für diesen schönen Nachmittag.

Die nächste Wanderung ist am 23.10. vom Otzberg nach Neustadt.