Die Bildungssituation der Kinder stand im Fokus der Auftaktveranstaltung des Breuberger Sozialforum 2.0.
Mit ihren Vorträgen über soziale Ungleichheit und den Verlust an Bildungschancen fesselten die Referenten, Daniel Serra da Silva von den Jugendwerkstätten Odenwald und Edgar Gerbig Sprachheilpädagoge und seit Jahrzehnten im Beratungsbereich tätig, den Kreis der überschaubaren, aber überaus diskussionsfreudigen Zuhörerschaft.
Dabei war der Satz, „es brennt in der Bildungslandschaft“ mehrmals zu hören. Passenderweise wurde diese Aussage auch in der wenige Tage zuvor erschienenen Stellungnahme des Deutschen Ethikrates bestätigt. Denn er stellt fest, dass „die die Belange der jüngeren Generation in den vergangenen zweieinhalb Jahren der Pandemie, aber auch schon vorher, nicht genügend gesehen wurden“.
Nicht mehr Gleichheit im Bildungssystem, sondern eine verstärkte Unterstützung sozial schwächerer Kinder fordert Daniel Serra da Silva. Erst dann sieht er die nötige Bildungsgerechtigkeit gegeben.
Nach den Erfahrungen von Edgar Gerbig gibt es Bildungsverlierer in allen sozialen Schichten. Die Ursachen sind vielfältig und die Corona-Pandemie hat zweifellos zu einer weiteren Verschärfung der Situation geführt. Sehr anschaulich erläuterte er, warum eine fundierte Diagnostik wichtig ist, um die Eltern und ihre Kinder gezielt beraten zu können.
Dem Fazit des Abends schlossen sich alle Teilnehmer, auch aus der einen oder anderen beruflichen wie privaten Erfahrung heraus, an: Mit flächendeckenden Maßnahmen müssen Kinder schon im frühesten Alter aufgefangen werden. Dazu sollten Netzwerke im Bildungssystem aufgebaut werden und nicht zuletzt sollten Kinder umfassend gefordert und gefördert werden.