„Höret, höret.. Werte Lords, werte Ladies“ so schallte es an beiden Fastnachtssitzungen des RV Wanderlust Rai-Breitenbach in der Hainstädter Turnhalle, die an den beiden Abenden als festliche Ritterburg diente.
Wo sind die Clowns? Wo sind die Narren? Wer hat das Lachen abgestellt? Diese musikalische Frage stellte sich die Band „Viking for my Valentine“ und eröffnete stilecht mit Trommel und Dudelsack den Abend.
Sir Daniel aus dem Hause Lenhart, Lehnsherr der Ländereien am Arnheiterberg, begrüßte seine Untertanen aufs herzlichste. Nach zwei Jahren Pause, wurde es wieder Zeit für Narretei, Liebelei und Gaukelei, so sprach der König der Rawischer.
Warum gibt es immer noch keine Raubritterunfallversicherung? Diese Frage stellte sich die „Sketchcrew“. Für weitere Verwicklungen sorgten ein Haselnusszweig, ein verstauchter Knöchel und Agnes mit Adduktorenzerrung.
„Manege frei!“, hieß es für die „Cini Minis“. Durch Akrobatik am Ring, Hebefiguren und Tanz wurden die Gäste mitten ins Zirkuszelt gezaubert. Ein weiteres Highlight war der Auftritt der Radartistikgruppe. Ein Kunstrad und sieben bezaubernde Damen zeigten, was man auf einem Rad so alles machen kann. Verantwortlich für den magischen Auftritt waren Sarah Coates, Vivien Degend und Sandra Rudolph.
Ritter aus Leidenschaft, das ist Karl-Adam Rudolph. Mit Witz, Humor und Ehrlichkeit blickte er auf alte und neue Zeiten und hielt so manchen Zeitgenossen den Narrenspiegel vor die Nase. Ihr Fett weg bekamen die FIFA und die AfD. Die Einen sind nicht bunt und die Anderen zu braun.
Die Entsandte des Bischofs von Raibach und Breitenbach und des Breuberger Kaisers, ritt mit ihrem Pferd Amadeus zur Raubritterin „Gotthild von Hoascht“, welche des Raubüberfalls angeklagt war. Jedoch konnte die falsche Nutzung der Personalpronomen ihr das Leben retten. Mit den Finesse der Linguistik spielte die „Sketchcrew“ gewohnt gekonnt.
In düstere, heidnische Zeiten entführte die Gruppe „RVolution“ mit ihrem Hexenzirkel. Wie durch Zauberhand schwebten die Hexen über die Bühne. Tänzerisch und akrobatisch wurde hier alles gegeben. Trainer der Gruppe waren Benedikt Saul und Stefanie Thierolf.
Junker Pit Schneider, Auswanderer aus Neustadt, stieg zum ersten Mal in die Rawischer Bütt. 1000 Fernsehkanäle und dadurch einen Tennisarm. Er zappte gekonnt durch die deutsche Medienlandschaft.
Zum Start der zweiten Halbzeit heizte die Band „Viking for my Valentine“ dem Saal nochmal so richtig ein.
Royalen Flair brachte Königin Corona die Erste von Quetsche Dusebach und Zwetschge alias Wilfried Köbeler aka Kippes und seine charmante ebenfalls verarmte Prinzessin Adelheit die Erste von Quetsche Dusebach und Marmelade alias Melina Degend. Ihr außergewöhnlicher Humor sorgte für gute Unterhaltung und untermauerte alte Liebesschwüre.
Folterkammer und Frauenquote passen nicht zusammen? Fehlanzeige! Für die „Sketchcrew“ gilt Gleichberechtigung beim Foltern. Dennoch hat jeder seinen Preis, wie im bestätigtem Klischee der weiblichen Besessenheit an ledrigem Schuhwerk. Erst recht bei 40% Rabatt beim verschwägertem Schuster des zu Folternden.
Moderiert durch den Zeitgeist Yvonne Lenhart, reisten das Publikum und der Fastnachtsgrinch Peter Saul durch die Epochen der Karnevalszeit und wurden Zeugen der „Greatest Show“, dargeboten von der Tanzgruppe „Rawisch United“.
Präventiv für das noch folgende Trinkgelage im Gasthaus „zum tänzelnden Pony“, tagte eine Sondertherapiesitzung der anonymen Antialkoholiker eines alten Wikingerstamms. Dem Krieger und den Schildmaiden wurde durch die „Sketchcrew“ Leben eingehaucht. Crewmitglieder waren Katharina Saul, Sarah Coates, Vivien Degend, Peter Saul und Leona Saul.
„Sauferei, Liebelei, Schlägerei“ Unter diesem Motto öffnete uns das Männerballett „Schibbemix“ die Kneipenszene im Gasthaus „zum tänzelnden Pony“, in der gnadenlose Nordmänner und stattliche Recken erhofften, die Gunst des holden und begehrenswerten Thekenmädchens zu erhalten. Mit sehr viel Witz, Dramatik und kraftaufwendigen Stunts bringen uns diese Männer zum Lachen und staunen. Trainiert wurde die Gruppe von Katharina Saul, Leona Saul und Karoline Saul.
Zum Abschluss des Abends standen sämtliche aktiven Mitglieder zum großen Finale nochmals auf der Bühne und wurden von Jessica Behrendt musikalisch begleitet. Es klangen die bekannten Rawischer Hymnen „Wou gäits dann do noach Rawisch?“ und „Das Herz von Breuberg“. Für Licht, Bild, Kamera, Ton, Bühnenbild und die Organisation waren Karsten Rudolph, Peter Steusloff, Dennis Hähnel, Benedikt Saul, Kevin Diakuncziak, Matthias Rudolph, Justin Rudolph und Sandra Rudolph verantwortlich und haben hinter den Kulissen vieles überhaupt erst möglich gemacht. Der RV Wanderlust möchte sich recht herzlich bei allen Aktiven, Helfern und Besuchern bedanken, denn ohne euch wäre diese Kampagne nicht so erfolgreich abgelaufen.
Helau an alle und bis nächstes Jahr!