Umgang mit verdächtigen Köderstoffen
Anfang März kam es aus der Bevölkerung zu Hinweisen über die Auslegung vermeintlicher Giftköder an beliebten Gassiwegen im Bereich Uttenreuth. Die Polizei und das für die Gefahrenabwehr zuständige Ordnungsamt der VG Uttenreuth wurden frühzeitig informiert und leiteten Ermittlungen ein bzw. beschilderten den Gefahrenbereich mit entsprechenden Warnhinweisen.
Wie oft in solchen Fällen kursierten bereits nach kürzester Zeit wilde Gerüchte in sozialen Netzwerken. Diese Gerüchte wurden auch durch eine nicht auf Fakten basierende Berichterstattung in diversen Medien und von einer Tierschutzorganisation angeheizt. Dieses Verhalten führte zu einer unnötigen Verunsicherung in der Bevölkerung und zu einer massiven Störung der Ermittlungstätigkeiten der Behörden.
Die Ordnungsbehörden nehmen Hinweise auf Gefahren grundsätzlich ernst und bemühen sich, im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten, weitere Schäden zu verhindern.
Die Ermittlungen des Schadensverursachers ist ebenfalls die Aufgabe der Behörden. Dazu sind die Behörden auch auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Dabei gilt jedoch der Grundsatz, dass jede Person, die einer Straftat verdächtig ist, bis zum gesetzlichen Beweis ihrer Schuld, als unschuldig anzusehen ist. Öffentliche Spekulationen (auch in Gruppen sozialer Netzwerke) über Tatverdächtige sind daher strafbar.
In diesem konkreten Fall ist durch umsichtiges Verhalten einiger Bürger glücklicherweise bislang kein Gesundheitsschaden für ein Tier eingetreten. Auch zukünftig wird die Gemeinde bei ähnlichen Fällen die Bevölkerung zeitnah mit gesicherten Informationen über Gefährdungslagen versorgen und evtl. Verhaltenshinweisen vorschlagen. Im Gegenzug wäre es hilfreich, wenn auf Spekulationen in sozialen Netzwerken oder in Warn-Apps verzichtet wird. Es ist davon auszugehen, dass auch die Täter/Verursacher und Trittbrettfahrer diese Berichte verfolgen und durch die entstandene Verunsicherung zu weiteren Taten angeregt werden. Dies wäre weder hilfreich für die Ermittlungen, noch im Sinne der Tierhalter und ihrer Tiere.