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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Uttenreuth
Ausgabe 8/2025
Gemeinde Buckenhof
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Informationen

Liebe Buckenhofer Mitbürgerinnen und Mitbürger,

zum Aufgabenbereich einer Gemeinde gehört in der Regel der Erhalt und Ausbau kommunaler Strukturen, der Blick und die Weichenstellung für Zukunftsprojekte und damit die Daseinsvorsorge für unserer Bürgerinnen und Bürger in einem lebenswerten Umfeld. Eine in die Vergangenheit gerichtete Aufgabe stellt die Sammlung und Aufzeichnung von kulturellen Werten unserer Heimatgemeinde und deren Veröffentlichung dar. Diese wirken identitätsstiftend und geben für kommende Generationen Einblick in die Geschichte einer Gemeinde.

Zwei unterschiedliche Projekte werden von mir seit einiger Zeit betreut und unterstützt. Ziel ist, die Informationen und Fundstücke einer breiten Bürgerschaft zugänglich zu machen. Beide Projekte münden in den Druck eines Buches. Damit Sie eine Vorstellung bekommen, hier jeweils von Frau Minderlein und Frau Bassing ein kleiner Einblick:

1. Chronik Buckenhof von Silvia Minderlein

In Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern wurden alte Sitzungsbücher des Gemeinderats in aktuelle Schriftform übertragen. Silvia Minderlein, Archivpflegerin des Landkreises Erlangen- Höchstadt widmete sich der Recherche im Stadtarchiv und koordinierte die Archivarbeit mit weiteren Ehrenamtlichen. So konnte Sie interessantes Bild- und Schriftmaterial sammeln und in einer Chronik über Buckenhof zusammenfassen.

Was Sie schon immer über Buckenhof wissen wollten…

Postkarte aus dem Bestand des Heimat- und Geschichtsvereins

Sie wissen sicherlich nicht, wann es die erste öffentliche Gelegenheit im Ort zum Telefonieren gab oder seit wann die Firma Schultheiß eine Genehmigung zur Errichtung einer Seilbahn zur Sandgewinnung in Buckenhof vom Gemeinderat erhielt. Oder steht ihr Haus vielleicht gar auf dem Gebiet der Sandgrube? Möchten Sie wissen, was die Straßennamen im Ort bedeuten? Seit wann es den „Puckenhof“ gibt? Warum musste man mit dem Fahrrad auf der Gräfenburger Straße höllisch aufpassen?

Dies und vieles mehr erfahren Sie demnächst in dem von Silvia Minderlein und Siegfried Ziegler erstellten Buch „Buckenhof – Geschichte eines Ortes mit einem Schloss und einer Mühle“, in dem Sie nicht nur einen geschichtlichen Aufriss, sondern auch eine Chronik des letzten Jahrhunderts lesen können, und Sie werden viele alte Bilder finden. Auch die Buckenhofer Vereine stellen sich in diesem Buch mit ihrer Geschichte und vielen Bildern vor.

Das Buch wird vermutlich Anfang Juni erscheinen und ist dann über die Gemeinde zu beziehen. Es grüßt Sie Silvia Minderlein

2. Zeitzeugen – Erzählungen von Bürgerinnen und Bürgern

Journalistin Julia Bassing wurde von der Gemeinde mit einem Zeitzeugen Programm betraut. Vornehmlich befragt wurden Personen die seit langem in Buckenhof leben, oder sogar aufgewachsen sind. Vielleicht war Frau Bassing auch bei Ihnen zu Besuch um Berichte aus Buckenhofs jüngerer Geschichte einzusammeln. In Ihrer Arbeit der letzten eineinhalb Jahre wurde so manche Erinnerung erst nach und nach durch Ergänzungen von weiteren Befragten zur spannenden Geschichte. Zur Verknüpfung der eingesammelten Puzzleteile trug auch ein Treffen, an dem fast alle Befragten im Oktober 2024 teilnahmen, bei. Die aufwändige Sammlung, bestehend aus Fotos und Bildern und der journalistischen Arbeit von Frau Bassing, wird ebenfalls als Buch veröffentlicht werden.

Einblicke in das Zeitzeugenprojekt von Julia Bassing

Ich darf das Zeitzeugenprojekt Buckenhof nun bereits seit 1,5 Jahren betreuen und befinde mich gerade mitten im Schreibprozess für ein Buch, das daraus entstehen soll. Für die Meisten von Ihnen ist es vielleicht schwer sich vorzustellen, wie das konkret ausschauen soll. Immer wieder habe ich während der Interviews gehört: „Na, ich werde Ihnen nicht viel weiterhelfen können.“ Und nun, da ich aus Ihren Erzählungen Geschichten schreibe, kann ich sagen: Sie haben mir sehr viel kostbares Material geliefert und ich staune jedes Mal darüber, was es über Buckenhof alles zu erzählen gibt. Es wird noch ein wenig dauern, bis alle Geschichten geschrieben und mit Ihren Bildern in einem Buch zusammengefügt worden sind. Deshalb möchte ich Ihnen heute zumindest einen kleinen Einblick gewähren und Sie auf eine kurze Zeitreise mitnehmen. Viel Spaß beim Lesen!

Ihre Julia Bassing (Sie erreichen mich unter presse@buckenhof.de)

Auf einem kleinen Bild, das die Zeitzeugin Hildegard Bürster in ihrem Fundus hat, wurde auf der Rückseite handschriftlich „Auf der Gmaeicheten“ notiert. Umgeben von großen Nadelbäumen steht auf einer Wiese ein Zirkuszelt. Ein Junge lächelt direkt in die Kamera. Männer mit langen Mänteln und Hüten versammeln sich vor dem Zelt und bestaunen die Zirkusleute. Die Stimmung wirkt gelassen. Die Wiese, auf der das Zelt steht, wird nur von einem noch ungepflasterten Weg umgeben. Ansonsten ist da nichts. Keine Häuser, Läden, Autos oder gar Straßen. Das soll in Buckenhof sein? „Ja, ja natürlich“, lacht Frau Bürster. „Und der Junge, der da in die Kamera grinst ist mein Bruder Helmut, die Frau rechts mit der Schürze meine Mutter“, sagt sie. Das Bild stammt circa aus dem Jahr 1941. Die so genannte „Gmaeichete“ war damals eine Gemeindewiese. Wenn man erst einmal weiß, wo sich diese befand, staunt man heute nicht schlecht: „Das war an der Ecke zwischen dem heutigen Immenweg und Brucker Weg. Auf der Seite wo man jetzt zur Bushaltestelle läuft. Da war zu meiner Kindheit die Gmaeichete,“ erinnert sich Hildegard Bürster. Die Wiese war ein richtiger Treffpunkt. Sie diente als Spielplatz für die Kinder, dort wurde gefeiert und ab und zu gastierte sogar ein Zirkus. Und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs? Wo traf man sich dann? Und welche Traditionen gab es fortan in Buckenhof? Als bei einem Treffen der Zeitzeugen im Rathaus Buckenhof im Oktober 2024 darüber gesprochen wurde, setzte bei zwei Begriffen sofort freudiges Gemurmel und Gelächter ein: Gasthäuser und Kirchweih. Jeder hatte eine Geschichte parat. Alle erinnerten sich zu gerne an die unbeschwerten Momente bei einem Glas Bier im Goldenen Lamm oder Schwarzen Bären und konnten sich an das rege Treiben während der Kirchweih erinnern. Eine eigene Kirche hatten die Buckenhofer zwar nicht, aber eine zünftige Kirchweih wollten sie trotzdem feiern.

Und zwar mit allem was dazugehörte. Umrahmt von den beiden Gasthäusern erlebte der Ort eine Zeit der geselligen Gasthauskultur. Die folgende Geschichte nimmt uns mit zurück in diese Zeit des bunten Treibens und Feierns… (Fortsetzung folgt)

Herzlichen Dank für das bereits Geleistete an alle die an diesen beiden für die Gemeinde Buckenhof wichtigen Projekten mitgewirkt haben. Und vielleicht stellt sich auch bei Ihnen beim Lesen der ersten Auszüge eine gewisse Vorfreude auf die bald in Druck gehenden Bücher ein.

Es grüßt Sie herzlich

Astrid Kaiser
1.Bürgermeisterin Buckenhof