„Matthias Schneider spricht deutliche Worte“
so lautete die Überschrift kürzlich in der Mainpost.
Sie konnten in diesem Bericht einen Auszug aus meiner Ansprache anlässlich der Jahresschlusssitzung des Gemeinderates lesen. Wie jedes Jahr folgt der Rückblick von oben nach unten – heißt ein Blick über den Tellerrand hinaus in die weite Welt und wieder zurück in das gemeindliche Geschehen. Kritische Worte dürfen meines Erachtens nicht fehlen. Ich zähle es zu unserer Pflicht, auf Missstände hinzuweisen und nicht immer alles durch die rosarote Brille zu sehen. Umfragen in der Bevölkerung haben ergeben dass Egoismus, Erwartungshaltung und Anspruchsdenken in der Gesellschaft in den letzten Jahren zugenommen haben und sich Leistung nicht mehr lohne. Woher rührt diese Entwicklung?
Rosarot ist es sicher auch in unserer Gemeinde nicht. Dennoch bin ich für unsere Gemeinde sehr positiv gestimmt. Wir, der Gemeinderat, Verwaltung und Bauhof waren bestrebt, mit mutigen Entscheidungen und Beschlüssen und tatkräftiges Anpacken, unsere Dörfer schöner zu gestalten. Trotz veränderter Rahmenbedingungen blicken wir stets in die Zukunft und richten unser Handeln danach aus. Hierfür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich.
Ein herausragendes Ereignis war mit Sicherheit die 1000-Jahrfeier von Horhausen. Die Dorfgemeinschaft hat über das Jahr verteilt ein enormes Angebot an Veranstaltungen organisiert und durchgeführt. Alle Horhäuser können stolz auf dieses Festjahr sein. Neben dem Ortsjubiläum konnten auch zahlreiche Vereinsjubiläen gefeiert werden.
Hier einige wichtige Projekte – natürlich gäbe es noch vieles mehr zu berichten:
Die Ortsdurchfahrt von Wagenhausen konnte nach der Sanierung von Kanal, Wasserleitung und Straße gemeinsam mit dem Landkreis Haßberge feierlich eröffnet werden. Ebenso der Spielplatz in Buch, der nach den Wünschen der Kinder und Eltern erneuert wurde. Das Sport- und Kulturzentrum in Obertheres konnte feierlich und mit kirchlichem Segen seiner Bestimmung übergeben werden. Für die Feuerwehren Buch, Ober- und Untertheres wurden die Beschlüsse für die Beschaffung von neuen bzw. eines runderneuerten Fahrzeugs (FF Buch) gefasst. Das Fahrzeug für Buch ist bereits im Einsatz (85.000,-- Euro) und die Vergabe für das HLF 10 für die FF Obertheres fand in der letzten Sitzung statt. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt hier ca. 321.040,-- Euro.
Der Ausbau erneuerbarer Energien wurde in zahlreichen Sitzungen und Veranstaltungen thematisiert. So sind wir dem Klimapakt des Landkreises Haßberge beigetreten. Die Straßenbeleuchtung wurde auf LED umgerüstet.
Der Glasfaserausbau in Horhausen konnte kürzlich abgeschlossen werden. Jeder Haushalt konnte/kann einen Glasfaseranschluss beantragen. Gesamtkosten 764.232 Euro bei 90% Förderung durch den Freistaat Bayern.
Bezüglich Baulanderschließung haben wir beschlossen, dies bedarfsgerecht umzusetzen und in Untertheres 7 Bauplätze zu erschließen. Bevor wir in Obertheres weiter Bauland ausweisen, sind zwingend die erforderlichen Vorgaben des WWA Bad Kissingen bezüglich Einleitgenehmigungen und Reinigungs- und Rückhaltemaßnahmen zu erfüllen.
Der Haushalt 2023 konnte erneut ohne Kreditaufnahme verabschiedet werden. Am Ende des Jahres werden wir ca. 330.000 Euro getilgt und den Schuldenstand auf ca. 2,3 Mio. Euro reduziert haben.
In Untertheres stehen mit der Sanierung der Maintalhalle und dem Neubau bzw. Sanierung des Kindergartens große Projekte an. Hinzukommen die Dorferneuerung in Buch mit Sanierung von Wasser- und Kanalleitungen sowie der Entwässerung des Außeneinzugsgebietes. Aktuell liegen der Verwaltung die Planungen und Kosten für die Dorferneuerung in Wagenhausen vor. Diese werden dem TG Vorstand, dem Gemeinderat sowie der Bevölkerung von Wagenhausen in den kommenden Wochen zur Entscheidung vorgelegt.
Erfolg und positive Entwicklungen kommen nicht von ungefähr. Vielmehr sind sie das Ergebnis konstruktiver und guter Zusammenarbeit. Dabei gilt mein besonderer Dank den Feuerwehren, den Vereinen, Organisationen, dem Gemeinderat und den Mitarbeitern im Bauhof sowie Verwaltung. Ebenso denjenigen, die sich zum Wohle der Allgemeinheit in unseren Dörfern ehrenamtlich eingebracht haben und weiterhin mit einbringen. Herzlichen Dank hierfür.
Mit großen Schritten nähern wir uns dem Weihnachtsfest. Die Geschichte von der Geburt Jesu im Stall erinnert uns daran, was Menschen zum Leben wirklich brauchen: Ein Dach über dem Kopf, Wärme, das tägliche Brot, menschliche Nähe und Zuneigung.
Auch wenn meine ersten Zeilen sehr kritisch waren - Weihnachten tut gut. Halten Sie es daher wie Johann Wolfgang von Goethe, der sagte:
„Das Geheimnis der Weihnacht besteht darin, dass wir auf unserer Suche nach dem Großen und Außerordentlichen auf das Unscheinbare und Kleine hingewiesen werden“.
Meinen Beschäftigten des Bauhofes, den Damen und Herren des Gemeinderates sowie dem Personal der Verwaltungsgemeinschaft mit Schule und Wasserzweckverband danke ich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle aller.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben besinnliche und hoffnungsfrohe Weihnachtstage mit schönen Momenten im Kreise Ihrer Familie. Für 2024 wünsche ich uns vor allem Gesundheit und Glück. Bewahren wir unseren Optimismus, unseren Mut, Fröhlichkeit und Zuversicht für das neue Jahr.
Ihr
Matthias Schneider
Erster Bürgermeister