Die Klasse 4 der Grundschule Rothenberg erlernte im Rahmen des schulpsychologischen Unterstützungsprogramms „Safe Place“, was es bedeutet, einen „sicheren Ort“ in einer turbulenten Welt zu haben. Das Projekt konnte dank der Fördermittel des Landesprogramms „Löwenstark“ durchgeführt werden.
Während des fünfwöchigen Programms besuchte uns einmal pro Woche Frau Kollmar, die Schulpsychologin, die uns auf spielerische Weise mit dem Thema „Stress“ in Berührung brachte. In unterschiedlichen Übungen wurde Stress erfahrbar gemacht und die Schüler erlebten so hautnah was es bedeutet, gestresst zu sein. Dass Stress dabei auf unterschiedlichen Ebenen erlebt wird, erklärte uns Frau Kollmar genau. So erfuhren wir, dass unser Körper aber auch unsere Gedanken und Gefühle eine wichtige Rolle spielen. Aber wie können wir unserem alltäglichen, ganz individuellen Stress nun überhaupt entgegenwirken? Ein wichtiger Schritt ist es, ein Gespür dafür zu bekommen, wie wir uns gerade fühlen. Erst durch diese Reflexion kann es uns gelingen, den Stresskreislauf zu stoppen. Auch hier hatte Frau Kollmar einige Übungen für uns in petto. Wir erlernten bei Achtsamkeits- und Atemübungen, wie wir gezielt unseren Körper regulieren können und welche Auswirkungen es haben kann, unsere Gedanken zu hinterfragen. Große Wirkung in der Stressregulation zeigte auch die Muskelentspannung, bei der nacheinander sämtliche Muskelpartien angespannt und entspannt wurden. Vor allem das angespannte Gesicht bei den Mitschülern zu beobachten sorgte hier für das ein oder andere Schmunzeln. Wie viel Freude aber auch welche Relevanz das Thema für die Viertklässler hatte, zeigte sich in den durchweg positiven Rückmeldungen.
Um auch künftig schwierigen Situationen im Schulalltag gegenüber ausreichend gewappnet zu sein, hatte die Klasse sogar im Nachgang die Idee, eine „Konzentrationskiste“ zu gestalten. Neben Kärtchen, auf denen gezielte Achtsamkeitsübungen aber auch Bewegungseinheiten stehen, dürfen in der Kiste selbstbefüllte Knautschbälle für den direkten Stressabbau nicht fehlen. Dass die Kiste seither einen festen Platz im Klassenzimmer hat, freut nicht nur die Schüler, sondern auch die Klassenlehrerin sehr. Schließlich zeigt die eine oder andere gezielte Übung nicht nur bei den „Kleinen“ eine wirklich große Wirkung.