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Oberzent aktuell
Ausgabe 18/2023
Schulen in der Oberzent
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Polizeiprojekt „Sicher ohne Gewalt“ an der Grundschule Rothenberg

Voller Spannung erwarteten die Dritt- und Viertklässler der Grundschule Rothenberg den angekündigten Besuch. Mucksmäuschenstill saßen sie bereits im Stuhlkreis, als die beiden uniformierten Polizistinnen das Klassenzimmer betraten. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde erst einmal die Uniform unter die Lupe genommen und sämtliche Ausrüstungsgegenstände inspiziert, bevor es mit dem eigentlichen Projekt begann. Im Laufe des Vormittags wurden die Schüler dann auf interaktive Weise für die drei Arten von Gewalt sensibilisiert. Dass es neben der „Körperlichen Gewalt“ sowie der „Gewalt gegen Sachen“ auch die „Seelische Gewalt“ gibt, war vielen neu. Wie versteckt diese häufig in scheinbar harmlosen Situationen vorkommt, brachte die Schüler zum Nachdenken. Mittels Rollenspiele erarbeiteten die beiden Klassen in Kleingruppen Lösungsansätze, um schwierige Situationen gewaltfrei zu meistern.

Außerdem wurden Tipps erarbeitet, um auch auf Fragen fremder Erwachsener angemessen zu reagieren. Wird ein Kind beispielsweise aus einem Auto heraus von einer fremden Person angesprochen, ist es wichtig, mindestens zwei Armlängen Abstand zu halten und in Richtung des Kofferraums wegzulaufen. Zu begreifen, dass Kinder auf die Fragen fremder Erwachsener gar nicht antworten müssen, fiel den meisten nicht leicht. Die beiden Sätze „Bitte fragen Sie einen Erwachsenen!“ oder „Lassen Sie mich in Ruhe!“ stellten dabei gerne angenommene Kompromisse dar, die im anschließenden Rollenspiel direkt eingeübt wurden. Des Weiteren wurde das Maskottchen Leon vorgestellt, dessen Bild an Schaufenstern die sogenannten „Hilfeinseln“ ersichtlich macht. Zum Schluss gab es für die Kinder noch zwei wichtige Hausausaufgaben. Zum einen sollten sie gemeinsam mit ihren Eltern eine „Positivliste“ erstellen, auf welcher die Namen der Personen geschrieben werden, mit denen die Kinder ohne Rücksprache mit den Eltern jederzeit mitfahren dürfen. Zum anderen sollten sie mindestens eine Handynummer einer vertrauten Person auswendig lernen. Der kurze Unmut, der sich wegen der beiden Aufgaben unter den Schülern breit machte, war bei der Aussicht, gleich in ein echtes Polizeiauto schauen zu dürfen, schnell vergessen. Und so schloss der informative und kurzweilige Vormittag mit einem echten Highlight ab.