Die vom GV Sängerkranz dieses Jahr im Hof des Pfarrhauses veranstaltete Kerwe war der geeignete Rahmen für den Besuch einer Gruppe aus der Partnergemeinde Weißenborn im Werra-Meißner-Kreis. Sonntags kamen die Gäste zum Gegenbesuch anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Partnerschaft in den Odenwald. Angeführt wurden sie von Ehrenbürgermeister Arno Mäurer und dem aktuellen Bürgermeister der nun kleinsten Gemeinde Hessens, seinem Sohn Thomas Mäurer. Diesen Ehrentitel bekam die Gemeinde durch den Verlust der Selbständigkeit Hessenecks im Rahmen der Fusion Anfang 2018.
Nachmittags wurde das Partnerschaftsjubiläum bei einem Zusammentreffen in der benachbarten Schöllenbacher Kirche gewürdigt. Der Hessenecker Ortsvorsteher Rudolf Brandel übernahm die Begrüßung und konnte als einer, der die Partnerschaft von Anfang an miterlebt hat, manches aus der Vergangenheit berichten. Die beiden amtierenden Bürgermeister Christian Kehrer und Thomas Mäurer dankten in ihren Grußworten denjenigen, die nun schon 4 Jahrzehnte im kommunalen Bereich, aber auch in den Ortsvereinen und in privaten Beziehungen die Partnerschaft aufgebaut und fortgeführt haben.
Ehrenbürgermeister Arno Mäurer war es vorbehalten, von der allerersten Begegnung mit seinem damaligen Hessenecker Kollegen Friedel Sepp1985 in Nordhessen zu berichten; dem Beginn der nun gefeierten Partnerschaft. Er freute sich darüber, dass Marga Sepp, die Witwe seines Kollegen, und Franz Kral, auch ein Förderer der Partnerschaft der ersten Stunde, an diesem Tag mit dabei waren.
Der Hessenecker Ehrenbürgermeister Thomas Ihrig sprach zugleich als Vorsitzender des evangelischen Kirchenvorstands. Er griff den Begriff Gastfreundschaft auf und wies auf die total unterschiedlichen Lebensverhältnisse in den beiden Grenzgemeinden bis zur Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989 hin. Den Abschluss bildete der Schöllenbacher Pfarrer in Ruhe Dieter Borck, der die vielen Begegnungen der Vergangenheit mit den Weißenbörner Freundinnen und Freunden in das Schmuckkästchen seines Lebens gelegt hat. Alle Redner drückten mit dem Blick auf die nächsten Jahre die Hoffnung aus, dass sich auch künftig immer wieder Menschen finden, die den Kontakt zwischen Süd- und Nordhessen aufrecht halten.
Nach der Überreichung von Gastgeschenken und einem Gruppenbild vor der Kirche machte die Gruppe einen Spaziergang über den Schöllenbacher Friedhof. Hier hielt man an den Gräbern von Friedel Sepp und Herbert Ihrig, dem Ehrenvorsitzenden des GV Sängerkranz Schöllenbach, im Gedenken inne.
Nach weiteren Gesprächen in geselliger Runde und dem Austausch von Erinnerungen trat die Gruppe wieder den Heimweg an. Dabei legte sie noch einen Stopp am 2015 angelegten Weißenbörner Platz in Kailbach ein. Dort führte sie Bürgermeister Christian Kehrer auch noch durch die 2024 deutlich erweiterte städtische Kindertagesstätte Wirbelwind.