Auch in Mossautal fanden die Beherbergungsbetriebe nach dem weitgehenden Wegfall der Corona-Einschränkungen schon im vergangenen Jahr wieder zur Normalität zurück. Dies freute die Gastronomen und Vermieter bei der Hauptversammlung des örtlichen Zusammenschlusses eines der gefragtesten Odenwälder Urlaubsorte, der Mossautal-Touristik. „Wir hatten in Mossautal rund 40.000 Übernachtungen“ so der Geschäftsführer und gleichzeitig Mossautals Bürgermeister Dietmar Bareis zum Berichtsjahr. Dies bedeute gegenüber 2021 eine Steigerung von über 25 Prozent, die Verweildauer sei dabei im Durchschnitt knapp drei Tage gewesen. Bareis brachte zudem seine Freude darüber zum Ausdruck, dass das Drei-Länder-Radevent (3. bis 5. August) in diesem Jahr Start und Ziel in Ober-Mossau hat. Vorsitzende Tanja Lenz berichtete, dass sie bei ihrer ersten Amtshandlung Ulrike und Gernot Michel vom Hüttenthaler Traditionsgasthaus „Zur Schmelz“ zur Verleihung des Dehoga-Preises „Die 50 besten Dorfgasthäuser in Hessen“ in den Landkreis Fulda begleiten durfte. Dort konnten die beiden die Auszeichnung von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein entgegennehmen. „Wir können stolz sein, einen solch aktiven Betrieb zu haben“, lobte Lenz das Engagement der Wirtsleute. Außerdem informierte die Vorsitzende darüber, dass Mossautal bei Gästen, ob zum Tagesausflug, einer Einkaufstour oder auch für einen Urlaub sehr beliebt sei. Sie hob hervor, dass sie auch eine Vernetzung mit anderen Gemeinden für wichtig halte. Denn viele Besucher ihrer Hofcafés machten auch einen Abstecher zum neuen Aussichtsturm auf der Tromm oder deckten sich noch in Beerfurth mit Schokolade und Lebkuchen ein.
Diese Vernetzung möchte Lenz in einer touristischen Arbeitsgemeinschaft ausweiten und dazu auch Fördergelder generieren. Neben der Neugewinnung von Mitgliedern, aktuell sind es 40, stehen eine Neugestaltung des Flyers für die Mossautaler Drachenwege sowie Werbung in touristischen Fachzeitschriften auf dem Programm. Lenz hat dazu bereits Kontakte geknüpft, demnächst soll in einem Fachblatt eine Reportage über das Mossautal erscheinen.
Zudem ist auch verstärkt Werbung in den Sozialen Medien geplant. Dieses Ressort und auch die Pflege der eigenen Homepage obliegt der zweiten Vorsitzenden Annalena Kohlhage. Da Lenz bereits seit Juni Vorsitzende ist, wurde nun auch ihre Vorgängerin Silke Christmann, die auf eigenen Wunsch aus ihrem Amt ausgeschieden war, offiziell verabschiedet.
Bareis dankte der Güttersbacherin mit einem Blumenstrauß dafür, dass sie sich über drei Amtsperioden neun Jahre lang an vorderster Stelle um die Belange ihrer Vermieterkollegen gekümmert hat und freute sich besonders, dass sie weiterhin als Beisitzerin die Vorstandsarbeit unterstützt. Am Ende bat die Vorsitzende die Mitglieder um Vorschläge für touristische Aktivitäten in der Gemeinde. „Es muss nicht so groß angelegt sein, wie seinerzeit bei Landerleben“, so Lenz, die sich an eine mehrmals rund um die Mossautalhalle stattgefundene Veranstaltung erinnerte, bei der sich vor über zwei Jahrzehnten zahlreiche Firmen und Vereine längere Zeit im mehrjährigen Rhythmus der Öffentlichkeit vorstellten. Vielmehr könnte in etwas kleiner Form ein Wochen- oder Ferienprogramm für Gäste aufgelegt werden. Lenz selbst steuerte Ideen wie eine Sonnenaufgangstour mit dem Förster, Gymnastik- oder Yoga-Tage, eine offene Singstunde der Chorgemeinschaft sowie Veranstaltungen rund um die beiden Kirchen, wie etwa Abendandachten oder Führungen durch die Gotteshäuser, bei. Weitere Stimmen regten Dinge, wie den Einblick in die Imkerei, Wasserspiele für Kinder im Schwimmbad oder Waldführungen an.
Gerade auch für Kinder, die heute als wichtiger Wirtschaftsfaktor angesehen werden, schlug Katharina Horn Einblicke in das Geschehen auf dem Bauernhof und in der Molkerei vor, eventuell auch kombiniert unter dem Motto „Von der Wiese über die Kuh bis zum Käse“. „Wir müssen im Kleinen anfangen und das Ganze dann ausbauen, wer etwas anbieten möchte, soll den Termin mitteilen“, so Lenz zum Ablauf neuer Aktivitäten, die neben dem Tourismusgeschäft auch das Ortslebens für die Bürger bereichern sollten. Da an dem Nachmittag im Sitzungssaal des Rathauses auch die mangelnde Sauberkeit mancher abgelegenen Plätze in Mossautal angesprochen wurde, regte Mitglied Dietrich Kübler an, dass sich jeder Vermieter einmal die Gegend um seine Ferienunterkunft vornehmen solle, um wie er selbst, Einrichtungen wie Ruhebänke in Ordnung zu halten.