Es läuft gut bei den Mossautaler Ferienvermietern, die nun wieder gute Ergebnisse bei den Übernachtungszahlen vermelden können. In der Hauptversammlung ihres Zusammenschlusses Mossautal-Touristik im Gütterbacher Gasthaus „Zum Goldenen Löwen“ berichtete Bürgermeister Dietmar Bareis von rund 40.000 Übernachtungen im letzten Jahr. „Wir merken wieder einen leichten Anstieg, sind aber noch nicht auf dem Niveau vor der Corona-Zeit“, sagte der hier auch als Geschäftsführer fungierende Rathauschef.
Die Gäste blieben im Durchschnitt 2,8 Tage in der Gemeinde und frequentieren zudem gerne den im letzten Jahr eröffneten Wohnmobilstellplatz in Hiltersklingen. Dieser hat es sogar zu einer ausführlichen Empfehlung auf der Plattform Youtube geschafft. Wenn dort Betrieb herrscht, profitieren laut Bareis auch viele andere Mossautaler Geschäfte, Cafés oder Gaststätten.
„Unsere Gutscheine bringen gutes Geld in die Kommune“, erwähnte Bareis ein weiteres Marketing-Instrument. Über 165 verkaufte Exemplare kommen bei der Einlösung den Mossautaler Betrieben zugute. Ebenfalls vorteilhaft für die Gemeinde mit dem Prädikat Tourismusort waren 2023 wieder Start- und Zielveranstaltung des Drei-Länder-Radevents, bei dem zahlreiche Radler aus nah und fern in den Brauergasthof nach Ober-Mossau kamen. Schließlich lobte der Bürgermeister vor den zahlreich erschienenen Mitgliedern den guten Austausch mit dem Vorstand, was die Vorsitzende Tanja Lenz bestätigte.
Lenz berichtete dann, dass die Mitgliederzahl mit 43 konstant blieb und sie bereits mit potenziellen Neuzugängen im Gespräch sei. „Unsere Homepage ist eine wichtige Sache, deren Entwicklung wir stets voranbringen müssen“ sagte die Vorsitzende, die zugleich klarstellte, dass die Betreuung des Internetauftritts nicht mehr von den Mitgliedern selbst geleistet werden könne und daher wieder an eine Fachfirma übergeben worden sei.
Als weitere Werbemaßnahmen hat die Gemeinde Mossautal jeweils einen neuen Flyer für die vier Drachenwege erstellen lassen, zuvor waren die Wandermöglichkeiten in einem Prospekt zusammengefasst. „Ein Flyer, der das touristische Angebot in Mossautal in seiner ganzen Bandbreite darstellt, fehlt aber noch“, resümierte Lenz weiter. Diese Veröffentlichung, die das vielfältige Angebot neben den Wanderwegen beinhalten soll, könnte dann auch sogenannte QR-Codes enthalten, mit denen sich das Angebot gleich auf die Mobilgeräte der Gäste holen ließe. Ob der Verein oder die Gemeinde selbst dafür tätig werden, müsse noch abgestimmt werden.
Lenz und ihre Vorstandskollegen haben sich zudem mit der Vereinssatzung auseinandergesetzt, die nach ihrem Dafürhalten nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist. So müsse in einer Neufassung unter anderem die Abwicklung der Gutscheine und auch die Beziehung von Odenwald Tourismus GmbH (OTG) und Mossautal Touristik eingearbeitet werden. Ein Termin mit dem Vorstand sei vergangenes Jahr seitens der OTG geplatzt, berichtete Lenz und äußerte ihren Unmut über die aus ihrer Sicht nicht zufriedenstellende Zusammenarbeit.
Deren Geschäftsführerin Kornelia Horn habe bei dem Treffen eigentlich über die Struktur der Organisation aufklären und über die Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs und Fördermöglichkeiten für die Mossautaler informieren sollen. Trotz einer Erinnerung habe sie aber nichts mehr gehört, auch nach einem Telefonat mit dem Landrat lasse eine Rückmeldung auf sich warten. „Schade, dass unsere Arbeit so wenig geschätzt wird. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Tourismus im Odenwaldkreis keine vorrangige Stellung hat“, so Lenz. Sie will aber an dieser Problematik „dranbleiben“, da der große Werbeauftritt über die Dachorganisation erfolgen müsse.
Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands ließ Lenz noch wissen, dass sie inzwischen auch im Vorstand des Kreisverbandes der Dehoga mitarbeitet und sich von der Vernetzung des Gastgewerbes über den Odenwald hinaus einiges verspricht.
Text von Dieter Berlieb