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mossautal aktuell
Ausgabe 28/2022
Aus unserer Gemeinde
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Ein nie dagewesener Einschnitt für die Mossautaler Gastronomie

Auch an den Mossautaler Tourismus- und Gastronomiebetrieben ging die Corona-Pandemie nicht spurlos vorüber, wie nun bei der Hauptversammlung des Vereins Mossautal-Touristik deutlich wurde. „Die beiden zurückliegenden Jahre waren vor allem für die Gastronomie ein nie dagewesener Einschnitt“, so die Vorsitzende Silke Christmann in ihrem Bericht, der gleich drei Jahre umspannte. Dank staatlicher Hilfen und dem Angebot „Essen to go“ hätten sich die Betriebe aber einigermaßen über Wasser halten können.

„Des einen Leid, des anderen Freud“, kam es für die Besitzer von Ferienwohnungen und die Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof sogar besonders gut, denn diese erlebten einen Boom, da der Urlaub im Inland wieder insgesamt stärker gefragt war. Allerdings sei ihr Eindruck, dass das Ganze momentan wieder etwas abebbt und die Urlauber doch wieder mehr ins Ausland reisen möchten. Christmann bedauerte zwar auch, dass der Brauereigasthof Schmucker durch die Pandemie seinen gerade neuen Pächter verloren hatte, war aber froh darüber, dass mit Markus Fritsch ein passender Nachfolger gefunden werden konnte. Kein gastronomisches Angebot mehr wird es allerdings zukünftig im Güttersbacher „Haus Schönblick“ geben, das, wie berichtet, an einen Investor verkauft wurde. Erfreulich war für die Vorsitzende schließlich noch, dass der Verein wieder mehrere neue Mitglieder gewinnen konnte.

Bürgermeister Dietmar Bareis, der als Geschäftsführer der Organisation fungiert, brachte in seinem Geschäftsbericht in Erinnerung, dass Mossautal 2019 das Prädikat „Tourismusort“ als eine von nur vier hessischen Kommunen verliehen bekam. „2019 war das letzte normale Jahr vor der Pandemie, so Bareis, der 2020 dadurch einen Einbruch der Übernachtungszahlen um etwa die Hälfte auf rund 25 000 feststellen konnte.

2021 durften wieder Gäste kommen, und so sei deren Zahl wieder um 14 Prozent auf knapp unter 30 000 angestiegen. Die Verweildauer habe dabei im Durchschnitt immerhin 3,4 Tage betragen. Neben dem Besuch von Messen machten die Güttersbacher Ferienhofvermieter Christmann und Koch in einem Beitrag des Hessischen Fernsehens auf das Angebot in der Gemeinde aufmerksam, Bareis war dazu im Südwestrundfunk am Mossautaler Lindlbrunnen zu sehen, einem der beiden Orte, an denen Siegfried in der Sage angeblich gestorben ist.

Dieser Brunnen war auch Objekt eines Arbeitseinsatzes der Hüttenthaler Dorfgemeinschaft, denen der Rathauschef Dank aussprach, weil zahlreiche Anhänger voll Moos und Dreck entsorgt wurden und so wieder ein Ort entstanden sei, den Gäste gerne aufsuchten. Ebenfalls die Außenwirkung des touristischen Angebots soll die neue Homepage verbessern, die 2020 von einem Fachmann erstellt wurde und in die knapp 8000 Euro investiert werden mussten. Auch auf den Auftritt in den Sozialem Medien soll zukünftig noch größeres Augenmerk gelegt werden.

Neben allem Virtuellen warf Bareis noch ein, dass er die Tourismuszentrale im Foyer der Mossautalhalle als sinnvoll erachte. „Dort gehen mehrere Wanderwege ab, und auch die Infrastruktur mit Parkplätzen, Toiletten, einer Ladestation sowie eines Verpflegungsautomaten stimmt“, erläuterte der Rathauschef, dessen Bedenken allerdings vorerst noch auf die entstehenden Kosten und das vorzuhaltende Personal abzielten.

Petra Windisch brachte vor, dass die von ihr geführte Pension Dorfschänke in Hüttenthal der letzte Beherbergungsbetrieb in Mossautal entlang des Nibelungensteiges ist, bevor die Wanderer erst wieder in Bullau essen und übernachten könnten. Oft kämen die Ausflügler spontan zu ihr, sie könnte diese aber nicht mehr unterbringen; als Notlösung böte sich höchstens der Zeltplatz am Marbach-Stausee an. Daher bat Windisch, die Kommunikation mit weiteren Betrieben an der überregionalen Wanderroute voranzutreiben, um eine Kooperation und eventuell sogar das Angebot eines Shuttleservice angehen zu können.

Bei den anschließenden Vorstandswahlen, die im dreijährigen Turnus stattfinden, trat Christmann nicht mehr für eine neue Periode als Vorsitzende an. Für sie rückte die bisherige Stellvertreterin Tanja Lenz an die Spitze, Annalena Kohlhage ist nun zweite Vorsitzende. Schriftführerin blieb Ursula Weyrauch-Bardohl, als Beisitzer fungieren nun Karolin Delp-Strein und Silke Christmann. Dieter Berlieb erledigt die Kassengeschäfte des Vereins weiterhin außerhalb des Vorstandes.

Text von Dieter Berlieb