Zahlreiche Gäste aus Politik und Einwohnerschaft waren zum Richtfest gekommen.
Beim Richtfest der neuen Kindertagesstätte freut sich Mossautals Bürgermeister Dietmar Bareis über den guten Baufortschritt.
Große Freude herrschte bei den Gästen des Richtfestes über den gelungenen Neubau.
Dachdeckermeister Maksem Dereh beim Richtspruch.
Kindergartenleiterin Judith Spilger (von rechts) und ihre Stellvertreterin Sarah von Kutzleben stellen den Landtagsabgeordneten die neuen Räumlichkeiten vor.
Bei herrlichem Sonnenschein wurde nun die Fertigstellung des ersten großen Bauabschnittes der Hiltersklinger Kindertagesstätte mit dem Richtfest begangen. Dass es sich um ein wichtiges Projekt für Mossautal handelte, war bereits daran zu erkennen, dass neben den Mandatsträgern und den beteiligten Baufirmen auch sämtliche Landtagsabgeordneten des Odenwaldes erschienen waren.
„Der Scherben Stück um Stück, bringe den Kindern künftig Glück“, ließ Dachdeckermeister Maksem Dereh dabei verlauten, bevor er sein Glas zerschellen ließ. Der Fachmann, dessen Firma den gesamten Rohbau fertiggestellt hatte, verwies neben seiner Freude über das Geleistete auch auf die gute Zusammenarbeit bei der Arge Mossautal, einer für das Projekt bestehenden Kooperation mit der Energiegenossenschaft Odenwald, die als Generalunternehmen fungiert, und dem Holzbaubetrieb sowie auch mit den Mitwirkenden der andere Gewerke. Wie Dereh erklärte, wurden seit September aus nachhaltigen Materialien in nicht mehr als drei Wochen zwei Etagen mit Decken und Zwischenwänden errichtet sowie die Dachabdichtung und die Fassadenverkleidung, die ebenfalls als Außendämmung dient, bewerkstelligt.
„Wir haben für die Kinder etwas Neues gemacht“, ließ im Anschluss der Mossautaler Bürgermeister Dietmar Bareis zum Abriss des ehemaligen Schulgebäudes und zum Neubau der Kindertagesstätte verlauten. Für das Projekt seien von der Idee über die Genehmigung bis hin zum Richtfest daher mehr als fünf Jahre vergangen.
Errichtet wurde der Neubau auf einer Stahlbetonbodenplatte und in Holzständerbauweise, der eine räumliche Verbindung zum bestehenden Krippengebäude besitzt. Der Zugang zum Kindergarten ist ebenerdig, die Barrierefreiheit wird im Obergeschoss durch einen Aufzug ebenfalls gewährleistet. Auf rund 960 Quadratmeter kommt der Neubau, wovon im Erdgeschoss und im Obergeschoss zusammen fast 800 Quadratmeter genutzt werden können. Entstanden sind drei Gruppenräume, Küche, Cafeteria, ein Mehrzweckraum sowie zahlreiche Nebenräume.
Bareis erläuterte, dass bei der Ausschreibung sieben Angebote abgegeben wurden, und die Arge Mossautal den Auftrag schließlich erhalten habe. Die Wärmeversorgung erfolgt – wie bereits berichtet – durch ein Nahwärmenetz, das die Kindertagesstätte aus erneuerbarer Energie einer Holzhackschnitzelanlage versorgt. Die Gesamtkosten bezifferte Bareis einschließlich Innenausstattung, Außengelände und der Baunebenkosten auf vier Millionen Euro, für die Neuinstallation des Wärmenetzes sei eine weitere Investition von rund 300.000 Euro einzuplanen gewesen. „Wir wurden mit einer Fördersumme in Höhe von knapp über 630.000 Euro aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ bedacht“, so Bareis weiter. Dies sei zwar eine stolze Summe, die allerdings im Laufe des Baufortschrittes durch Inflation und weitere Verteuerungen im Zuge der Pandemie und der weltpolitischen Lage wieder stark abgeschmolzen worden sei. Aber auch die der Gemeinde Mossautal aus der Hessenkasse zugewiesene Summe in Höhe von rund 835.000 Euro fließe komplett in die Errichtung, in der zukünftig 75 Kinder in drei Gruppenräumen betreut werden können. „Hier entsteht eine Einrichtung mit Zukunftsperspektive“, so der Bürgermeister, dessen Kommune eine der wenigen sei, denen die Umsetzung des Rechtsanspruches für die Betreuung von Kindergartenkindern gelinge.
Wie er ebenfalls hervorhob, hätten alle Kinder einen Betreuungsplatz, und so gebe es momentan keine Warteliste. Neben den Planern und Handwerkern sowie den den Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofes dankte Bareis schließlich aus noch den Erzieherinnen und Eltern, die einige Zusatzbelastungen während der Bauphase zu verkraften hätten.
„Das Richtfest ist vor allem auch der Tag der Handwerker, die mit Hand, Herz und Kraft am Gebäude gearbeitet haben“, so auch Peter Farrenkopf vom beauftragten unterfränkischen Architekturbüro Johann & Eck. Der Planer stellte aber auch die Bedeutung des Gebäudes für die gesamte Bevölkerung und vor allem die Kinder heraus. Außerdem lobte er die Mossautaler für schnelle Entscheidungen und kurze Wege beim seitherigen Verfahren. „Es ist ein schönes Projekt“, freute sich auch der Vorstandsvorsitzende der Energiegenossenschaft Odenwald, Christian Breunig. Seine Organisation habe als Generalunternehmen zahlreiche regionale Firmen zur Mitarbeit gewinnen und damit die Wertschöpfung in der Region belassen können.