fasste Peter Dehnert von der Initiative Gütterbacher Dorfladen die Stimmung bei einer Informationsveranstaltung zusammen, bei der sich alle Anwesenden für eine Weiterverfolgung des Ansinnens ausgesprochen hatten. An dem Abend waren alle Interessierten aus dem Ort und darüber hinaus in die Zentlinde eingeladen, um sowohl über die Ergebnisse einer Umfrage informiert zu werden als auch bei einer Aussprache ihre Meinung kundzutun. „Ich bin ein Fan des Dorflädchen“, so Dehnert, der sich über den enormen Zuspruch von rund 50 Gästen freute. Er erläuterte kurz, dass sich mit ihm drei Frauen und drei Männer in der Initiative engagierten und nach eigen Treffen und ersten Gesprächen mit Fachleuten die Umfrage gestartet worden sei. Dehnert erinnerte zunächst an die guten Zeiten des Lädchens als Nahversorger und Treffpunkt für die, dessen Erfolg sogar in Fachzeitschiften und Internetforen wie „Endlich! Gutes.“ Erwähnung fand. Der Güttersbacher bedauerte die etwas zu lange Wartezeit und mutmaßte, dass die Schließung des Geschäftes Ende August vielleicht mit früherem Einschreiten, hätte noch verhindert werden können. Nun sei es aber angebracht, die Jalousien wieder hochzuziehen und eine weitere Verödung des Ortes abzuwenden. Dr. Gabor Sulyok, einer der weiteren Aktiven aus der Initiative, stellt die Ergebnisse der Umfrage dem Publikum in einer Präsentation vor. „Wir haben im Nachhinein gemerkt, dass ein Laden einfach zu Güttersbach gehört“ merkt er an, da hinterher viele die Schließung als schade empfanden. Um festzustellen, ob überhaupt Interesse besteht, wurden Fragebögen an alle Haushalte verteilt, aber auch einige Feriengäste, füllten die Blätter aus. Da der Mossautaler Ortsteil übers Jahr viele Urlauber in Ferienwohnungen beherbergt oder als Wellnessgäste begrüßt, gehörte auch für viele von ihnen der Gang zum Nahversorger dazu. „Von den 130 Haushalten haben 60 an der Umfrage teilgenommen so Sulyoks Freude über das Ergebnis. Fast 90 Prozent der befragten würden die Initiative begrüßen, 15 Prozent sogar aktiv unterstützen, die meisten der 60 Teilnehmer möchten auch dort wieder einkaufen und regelmäßig 25 bis 100 Euro im Monat dafür ausgeben. Wie Sulyok weiter ausführte wird wieder ein Konzept ähnlich dem der seitherigen Inhaberin Patricia Aceituno gewünscht, ebenso wieder mit regionalen Produkten, unter anderem Back- und Wurstwaren, sowie Serviceangebote wie etwa ein DHL- oder Hermes-Shop. Dass ein Angebot von frischem Obst und Gemüse allerdings wegen der kurzen Haltbarkeit eher problematisch ist, wandte Patricia Aceituno aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung ein. Wichtig vielen Güttersbach aber auch ein Treffpunkt, um soziale Kontakte zu pflegen und sich auszutauschen unter anderem bei einem leckeren Kaffee. „Nach der Befragung sind wir nun schon bei fast 3000 Euro, die monatlich zusammenkämen, so das Mitglied der Initiative. Diese reichten zwar noch nicht um den Laden abzusichern, seien aber bereits eine gute Grundlage. Auch eine Generierung von Spenden oder sogar öffentlichen Zuschüssen fasste Sulyok ins Auge, gerade auch im Hinblick auf zu tätigende Anschaffungen oder zu schulternde Energiekosten. Gebraucht würden nun auch Menschen, ehrenamtlich mithelfen wollten. Ob die Anstellung eines Mitarbeiters in Frage kommt, müsse nach der Finanzkraft entscheiden werden und könne somit zurzZeit noch nicht konkret beantwortet werden. Das Resümee Sulyoks war, das Interesse besteht und nach Meinung aller ein weiterer Treffpunkt neben dem im Sommer rege genutzten Schwimmbad großer Gewinn sei. Auf Nachfragen aus Versammlung wie es um die um Immobilie bestellt ist, erläuterte nannte Hauseigentümer, der er vorhabe das Haus zu verkaufen, ein Makler sie dazu beauftragt. „Ich kann nicht sagen, was ist die Absichten eines potentiellen Käufers sind“, so Leiß. Er selbst habe aber großes Interesse daran, dass ein Nachfolgeprojekt dort Platz finden solle. Und falls es zu keinem Verkauf kommen sollte, möchte der Eigner das etwa 70 Quadratmeter große Ladenlokal ebenfalls zur Verfügung stellen. Peter Dehnert sieht im andern Falle auch eine weitere Möglichkeit in einer Unterbringung im Dorfgemeinschaftshaus. Allerdings steht dort zunächst eine Umgestaltung aufgrund des Auszuges der Feuerwehr-Einsatzabteilung an, deren Umsetzung zuvor noch abgewogen werden muss. Auf weiter Nachfrage gab Dehnert auch Auskunft darüber, auf welche Art ein zukünftiges Geschäft geführt werden könnte. So sei eine gemeinnützige GmbH, ein Verein oder eine Genossenschaft als Träger denkbar, als Verein sei die Reglementierung am weniger streng. „Bitte kommt zu uns und macht mit“ erbat auch Sulyok am Ende noch einmal die Mithilfe der Bevölkerung zur Fortführung der Nahversorgung, die auch von Teilnehmern des Durchgangsverkehrs profitieren könnte. Nach der positiven Grundstimmung den ganzen Abend über, war es am Ende nicht verwunderlich, dass es auf Dehnerts Nachfrage nach der Zustimmung zur Reaktivierung des Dorfladens ein einhelliges Votum und somit einen Auftrag an die Initiative zum Weitermachen gab. Die Mitglieder der Initiative möchten nun parallel eruieren, wir die konkreten Vor- und Nachteile der Betreiberformen sind und auch am besten ein wirtschaftlicher Betrieb sichergestellt werden kann. Am 17. Oktober laden Dehnert und seine Mitstreiter wieder in die Zentlinde ein und werden über das Erreichte informieren.
Text von Dieter Berlieb