Am vergangenen Wochenende führte die Feuerwehr Mossautal ihre Jahreshauptübung durch. Erstmals nahm auch die Jugendfeuerwehr Mossau teil und absolvierte ihre Jahresabschlussübung gemeinsam mit der Einsatzabteilung.
Übungsobjekt war das Hüttenthaler Café Marbachtal, bei einem Szenario, das es in sich hatte. Gemeldet war eine Rauchentwicklung aus der Wäschekammer des Gebäudes, wobei sich schnell herausstellte, dass ein Brand im Keller ausgebrochen war. Ein in Brand geratener Wäschetrockner hatte den großen Kellerraum stark verraucht; der Rauch breitete sich bis in die oberen Stockwerke aus.
Zwei über dem Café wohnende Personen waren dadurch eingeschlossen und machten sich vom Balkon im ersten Obergeschoss bemerkbar. Sie wurden über eine Leiter von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht. Unter der Einsatzleitung von Patrick Hofmann begann parallel ein Trupp unter Atemschutz mit der Brandbekämpfung. Doch als im Gebäude weitere Hilferufe zu hören waren, wurde der Löschangriff vorübergehend unterbrochen, um die Person zu retten.
Insgesamt konnten sechs Personen gerettet werden, darunter eine, die schwer zugänglich in einer verwinkelten Ecke aufgefunden werden musste. Neben den Löscharbeiten im Gebäude, wurde von der von der Einsatzabteilung eine sogenannte Riegelstellung gesetzt, um eine Ausbreitung des Brandes entlang der Fassade bis zum Dachgiebel zu verhindern. Nachdem das Feuer schließlich gelöscht war, kamen Hochdrucklüfter zum Einsatz, um das Gebäude vom Rauch zu befreien.
Das Löschwasser wurde aus einem Unterflurhydranten sowie aus dem nahegelegenen Mossaubach entnommen. Dazu stellten auch die Nachwuchskräfte der Jugendfeuerwehr Mossau parallel ihr Können unter Beweis. Sie übernahmen die Aufgabe, die Versorgung mit dem rettenden Nass aus dem Bach sicherzustellen. Dabei mussten die Jugendlichen unter realistischen Bedingungen die Pumpe zur Entnahmestelle bringen, eine längere Schlauchstrecke aufbauen und Hindernisse wie eine Leitplanke überwinden. Auch der rege Verkehr auf der Landesstraße stellte eine Herausforderung dar.
„Es ist ein tolles Bild, so viele Aktive hier zu sehen“, resümierte Bürgermeister Dietmar Bareis nach der Übung. Er bedankte sich bei allen Beteiligten für das gute Gelingen und das Engagement. Auch Jugendfeuerwehrwart Nico Arras zeigte sich erfreut über die Möglichkeit, gemeinsam mit der Einsatzabteilung üben zu können. „Wir hatten insgesamt 30 Einsatzkräfte und elf Jugendfeuerwehrleute im Einsatz“, berichtete Gemeindebrandinspektor Timo Münch. Sechs Fahrzeuge waren beteiligt - darunter zwei große Tanklöschfahrzeuge, zwei Tragkraftspritzenfahrzeuge und zwei Mannschaftstransporter.
Münch lobte das reibungslose Zusammenspiel der Teams aus den Ortsteilen. „Im Realfall wäre natürlich auch die Feuerwehr Erbach zur Unterstützung alarmiert worden“, so Münch weiter. Ein solches Einsatzszenario könne die Mossautaler Wehr allein nicht bewältigen. Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Patrick Hofmann betonte abschließend, wie wichtig ihm ein besonnenes Vorgehen bei den Übungen sei: „Nur so gewinnen die Teilnehmer Sicherheit - und im Ernstfall kommt es auf ruhiges, überlegtes Handeln an. Dann darf eine Übung auch mal etwas länger dauern.“
Die Übung stieß auch bei der Bevölkerung auf großes Interesse, zahlreiche Zuschauer verfolgten den Einsatz rund um das Café Marbachtal.
Text und Fotos von Dieter Berlieb.