Schlüsselübergabe mit (von links) dem stellvertretendem Wehrführer Markus Allmann, Wehrführer Patrick Dejmek, Bürgermeister Dietmar Bareis, Gemeindebrandinspektor Timo Münch und Kreisbrandmeister Thomas Reubold.
Ein überdimensionaler Schlüssel für das neue Fahrzeug wird an Wehrführer Patrick Dejmek von Bürgermeister Dietmar Bareis und Gemeindebrandinspektor Timo Münch (von links) übergeben.
Zahlreiche Besucher aus der Feuerwehr selbst, dem öffentlichen Leben aber auch aus der Bevölkerung waren zur Schlüsselübergabe gekommen.
Bürgermeister Diemar Bareis umreißt in seiner Ansprache den Beschaffungsprozess.
Friedhelm Allmann berichtet aus der Arbeitsgruppe, die sich um wichtige Projekte von der Bedarfsermittlung über die Ausschreibung bis hin zur Abholung im Werk kümmerte.
Das neue Staffellöschfahrzeug wird der Öffentlichkeit vorgestellt.
Maßgeschneidert für die Mossautaler Feuerwehr und ausgerüstet mit moderner Technik ist das neue Staffellöschfahrzeug, das nun in Mossautal Dienst tut. Am Wochenende herrschte am Mossauer Feuerwehrhaus große Freude, denn dort fand die offizielle Schlüsselübergabe in Verbindung mit einem Treffen der Alters- und Ehrenabteilugen statt. Dass die Feuerwehr einen hohen Stellenwert in Mossautal hat, zeigte sich auch darin, dass zahlreiche Besucher aus der Feuerwehr selbst, dem öffentlichen Leben aber auch aus der Bevölkerung zu der Schlüsselübergabe gekommen waren.
Mit geöffneten Türen stand das Fahrzeug auf dem Vorplatz und wurde bereits ausgiebig in Augenschein genommen, bevor es schließlich offiziell wurde. Dabei kam zur Sprache, dass am Standort Mossau ein bereits 41 Jahre altes Fahrzeug ersetzt werden musste, das immerhin 17 Jahre lang dort im Einsatz war.
Die Übernahme des StLF20, so die offizielle Bezeichnung, war bereits Ende des alten Jahres erfolgt, für die offizielle Übergabe an den neuen Mossauer Wehrführer Patrick Dejmek wurde nun ein feierlicher Rahmen gewählt. „Es war von Anfang an eine runde Sache“, so Bürgermeister Dietmar Bareis in seiner Ansprache. Wie der Verwaltungschef verdeutlichte, sei die Übergabe das Ende eines sechs Jahre währenden Prozesses gewesen, zu dem zahlreiche Schritte notwendig waren. Bareis bezifferte den Beschaffungswert auf 315.000 Euro, er danke dem Land Hessen für die Gewährung einer Zuwendung in Höhe von 87.750 Euro, dem Odenwaldkreis, der immerhin 4.287 Euro beigesteuert hatte und auch dem Feuerwehrverein Mossau, der dann noch 25.000 Euro locker machte. Am Ende blieb für die Gemeinde selbst immerhin noch ein Batzen von 200.000 Euro übrig, für deren Freigabe Bareis den politisch Verantwortlichen ebenfalls seinen Dank aussprach.
Wie die Wehrleute dann erläuterten, steht die Neuanschaffung auf einem „Mercedes Atego“-Fahrgestell, dessen Motor den Einsatzkräften nun 300 PS zur Verfügung stellt. Das Fahrzeug verfügt neben einem Allradantrieb auch über ein sogenanntes Schleuderkettensystem, bei dem Schneeketten auf Knopfdruck während der Fahrt zugeschaltet werden können. Zudem sind Rückfahrkamera, Standheizung, Abbiegeassistent sowie eine heckseitigen Verkehrswarneinrichtung als sinnvolles Zubehör an Bord, ebenso ein leistungsstarker Lichtmast, ein Stromerzeuger mit 13 Kilovoltampere und ein Akku-Drucklüfter. Eine Wärmebildkamera und ein Defibrillator sind zudem im Mannschaftsraum schnell zu erreichen.
Mitgeführt werden von nun an 3000 Liter Wasser – im alten Fahrzeug waren es 1600 – und 120 Liter Schaummittel in den eingebauten Tanks, womit die Wehrleute noch besser für den Erstangriff gerüstet sind. Für den Aufbau des Staffellöschfahrzeugs war die Firma Rosenbauer im brandenburgischen Luckenwalde zuständig, nach dem Eintreffen in Mossautal und ausreichender Einweisung aller zuständigen Feuerwehrangehörigen steht es für den für den regulären und auch überörtlichen Einsatzdienst bereit.
„Ich danke den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die mehrere hundert Stunden in die Planung, Beschaffung und Abholung investiert haben“ so Bareis weiter. Er ließ aber auch die Einsatzkräfte, die ihre Kameraden am neuen Gerät geschult haben, nicht unerwähnt. Am Ende ließ Bareis noch augenzwinkernd verlauten, dass auch seine persönlichen Vorgaben erfüllt worden seien, denn er habe die Farbe Feuerrot verfügt.
Auch Kreisbrandmeister Thomas Reubold bezeichnete das Projekt als großen Brocken für die Mossautaler, die Anschaffung eines Fahrzeuges mit solcher Wasserkapazität sei aber die richtige Entscheidung für die Flächengemeinde gewesen. „Das Angebot war sogar noch günstiger als die vorausgegangene Kalkulation“, freute sich Markus Voigt, der als ehemaliger Wehrführer in den Beschaffungsprozess eingebunden war. Wie er weiter berichtete, habe die Lieferfirma Rosenbauer als einzige alle Wünsche der Wehrleute berücksichtigen können.
Friedhelm Allmann berichtete aus der eigens für die Beschaffung des neuen Fahrzeugs gegründeten Projektgruppe, die außer ihm noch zehn Aktive umfasste. „Es war eine zeitintensive Arbeit, da wir eine Leistungsbeschreibung und die rechtssichere Ausschreibung erarbeiten mussten“, so der Feuerwehrmann. Er und seine Mitstreiter hätten aber für alle Fragen eine Lösung gefunden und zum guten Schluss mit sieben Mann die Neuerwerbung im Werk in Empfang nehmen können.
Am Ende äußerte auch Gemeindebrandinspektor Timo Münch seine Freude zum guten Gelingen der Beschaffung und den Einzug eines modernen Gerätes in Mossautal, da die Entwicklung auch bei der Feuerwehrtechnik rasant voranschreite.