Der BdV-Vorstand mit den Ehrengästen
Bund der Vertriebenen erinnert und mahnt
Der Bund der Vertriebenen, Kreisverband Odenwald (BdV) hatte zu einer Veranstaltung zur Segnung des neuen Kreuzes auf dem Erbacher Friedhof verbunden mit dem „März-Gedenken 2023“ eingeladen. So konnte der BdV-Kreisvorsitzende Günther Wytopil in der hiesigen Friedhofskapelle, mit ihrem historischen Ambiente, über vierzig interessierte Teilnehmer, darunter 15 Ehrengäste begrüßen, insbesondere: Die Hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Frau Margarete Ziegler-Raschdorf, die Hessische Landtagsabgeordnete Frau Sandra Funken, Pfarrer Harald Poggel und Pfarrer Mäurer, die Bürgermeister Dr. Peter Traub und Dr. Tobias Robischon, die zahlreich erschienen parlamentarischen und politischen Vertreter.
In seinen einleitenden Worten ging der Vorsitzende auf das neue Kreuz und das März-Gedenken ein. Im Jahre 1951 errichteten Vertriebene und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten und osteuropäischen Vertreibungsgebieten ein Gedenkkreuz auf dem Erbacher Friedhof zur Erinnerung und Mahnung an ihr erlittenes Schicksal. Dieses Kreuz musste nun aus Sicherheitsgründen demontiert werden. Es wurde ein neues Gedenkkreuz errichtet - an den Kosten beteiligte sich das Hessische Innenministerium mit 90 % -, um weiterhin an das vor 78 Jahren erlittenen Unrecht von Flucht und Vertreibung zu erinnern. Auch soll es in unserer Zeit, in der Krieg, Flucht, Vertreibung und Deportation nach wie vor an vielen Orten auf der Welt täglich geschehen, eine Mahnung sein.
In dieser Feierstunde wurde im sog. „März-Gedenken“ an die friedlichen Demonstrationen am 4. März 1919 in den Bezirksstädten des Sudetenlandes erinnert, wobei hunderttausende Deutsche für ihr Selbstbestimmungsrecht, das ihnen verwehrt wurde, eintraten. Es kam zu Zusammenstößen mit dem tschechischen Militär. Insgesamt waren 54 Todesopfer und mehrere hundert Verletzte zu beklagen. Mit diesem Gedenken wollen nicht nur die Toten dieses Tages ehren, sondern vor allem die Welt erinnern und mahnen, dass das Selbstbestimmungsrecht auch heute noch in vielen Teilen der Welt Völkern und Volksgruppen vorenthalten wird.
Ansprechende Grußworte entrichteten der Erbacher Bürgermeister Dr. Peter Traub, Pfarrer Harald Poggel sowie für die politischen und parlamentarischen Vertreter Kevin Schmauß.
Die Hauptansprache hielt die Hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. In einer eindrucksvollen Rede ging Frau Ziegler-Raschdorf in einem historischen Rückblick auf die Ereignisse am 4. März 1919 in die heutige Zeit einordnend ein.
Die Segnung des neuen Kreuzes nahm Pfarrer Januarius Mäurer vor. Für die musikalische Umrahmung der würdigen Feierstunde sorgte Herr Norbert Kurek. Die Veranstaltung endete mit der deutschen Nationalhymne. Anschließend trafen sich die Teilnehmer der BdV-Veranstaltung zur Begegnung im „Cafe Lustgarten“ in Erbach.