Bericht von der Jahreshauptversammlung
Zu seiner Jahreshauptversammlung am Samstag, den 16. März 2024 hatte der Schäferverein Odenwaldkreis e.V. hochrangige Polit-Prominenz eingeladen. Neben den beiden Bundestagsabgeordneten Patricia Lips (CDU) und Jens Zimmermann (SPD), waren auch die Landtagsabgeordneten Sandra Funken (CDU) und Moritz Promny (FDP), sowie Landrat Frank Matiaske eingeladen.
Leider konnten nicht alle eingeladenen Politiker an der Veranstaltung teilnehmen. Auch in Bezug auf die Bauern-Proteste wollte der Schäferverein Odenwaldkreis nochmals auf die vielfältigen Probleme der Tierhalter und Landwirte aufmerksam machen. Dem Schäferverein ging es hierbei nicht nur um den Wolf, der nach wie vor als eine sehr große und reale Bedrohung für die Weidetierhalter anzusehen ist, oder um die Dieselrückerstattung, die der Auslöser für die vielen Demonstrationen in Deutschland waren und auch immer noch sind. Den Schäferinnen und Schäfern ging es vor allem um die ausufernde Bürokratie in der Agrarpolitik und den gleichzeitig stetig sinkenden Fördersummen. Gerade die vielen Nebenerwerbslandwirte, die die Landwirtschaft noch zusätzlich zu ihrem Beruf ausüben, werden noch stundenlang mit Büroarbeit und zusätzlichen Anforderungen belastet. (Die Dieselrückerstattung wurde inzwischen endgültig gestrichen und im Gegenzug versprochen, die Bürokratie für die Landwirte zu reduzieren – Die Einhaltung des Versprechens bleibt abzuwarten)
Die Anwesenden der Jahreshauptversammlung erhielten einen Einblick in die kleinbürokratisch geforderten Dokumentationen, die sowohl von den Schäfern als auch von anderen Tierhaltern und Landwirten für die Beantragung verschiedener Programme gefordert werden; leider fehlen immer noch entsprechende Computerprogramme für den Abruf von Daten oder die Antragstellung und Prüfung zur Verfügung zu stellen. Viele Landwirte warten bis heute auf Gelder, die schon im Jahr 2023 hätten ausgezahlt werden sollen. Das alles ist für viele Landwirte, egal ob im Haupt- oder im Nebenerwerb, nicht mehr tragbar, sodass immer mehr Betriebe gezwungen sind zu schließen und wir so, über kurz oder lang unsere Ernährungssicherheit aus der Hand geben. Der Brensbacher Schlachthof z.B. ist für eine zukünftige, regionale Vermarktung immens wichtig. Viele kleine familienbetriebene Metzgereien haben bereits geschlossen oder werden in Zukunft noch schließen. Gerade dann, wäre ein regionalbetriebener Schlachthof sehr wichtig.
All‘ diese Themen wurden den Mandatsträgern an diesem Abend mitgegeben. Erfreulich war die Vorstellung von Christina Holschuh und Marcus Sonnenberger, den Geschäftsführern des Landschaftspflegeverbandes. Der Schäferverein freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Verband.
Im vergangenen Jahr besonders hervorzuheben ist der Schäfertag in Michelstadt. Unter dem Motto „Schafe in der Stadt“ konnte der Schäferverein im Kellereihof und dem Burggraben eine rundum gelungene Veranstaltung austragen, deren Höhepunkt sicherlich der Schäferzug mit rund 50 Schafen von Steinbach nach Michelstadt war. Ebenfalls hervorzugeben ist die großzügige Unterstützung der Volksbank Odenwald, die dem Schäferverein über ihre Stiftung „Unsere Region, unsere Zukunft“, ein Weidezelt mit Horden gefördert hat.
Ein weiterer Dank geht an die „Interessengemeinschaft Odenwald“, die über die Regionalförderung einen Anhänger für den Schaftransport, sowie einen Klauen- Pflegestand und einen Kühlschrank für Veranstaltungen gefördert hat.
Am 8. September findet der 29. Schäfertag auf der Haselburg statt. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Römische Villa Haselburg“ wird dieser unter dem Motto „Von der Wolle zur Tunika“ abgehalten. Weitere Informationen finden Sie jederzeit bei uns auf der Homepage.
Bei den Ergänzungswahlen zum Vorstand wurde Andreas Hofmann zum neuen Rechner gewählt.