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Erbach-Michelstadt aktuell
Ausgabe 15/2023
Berichte (Erbach-Michelstadt)
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„Die humanistische Bildungsidee des Schulgründers Graf Albert zu Erbach-Fürstenau ist auch heute noch Teil unserer Schulphilosophie“ Festschrift anlässlich des Schuljubiläums im Rahmen eines Festaktes präsentiert

Zum Abschluss der Feierstunde wurde passend zum Anlass das Kunstlied „Des Tages Weihe“ von Franz Schubert durch Maica Boiselle (Sopran), Luisa Ninger (Sopran), Christiane Schwermer (Alt), Albena Vogel (Alt), Thorsten Klingelhöfer-Marquard (Tenor), Markus Terk (Tenor) und Carl Philip Weber (Bass) unter der Begleitung von Joachim Hüther am Klavier vorgetragen.

Zum zweihundertsten Jahrestag des 1823 gegründeten Gymnasiums Michelstadt, wurde in der Einhards Basilika in Anwesenheit zahlreicher bekannter Persönlichkeiten die Festschrift zum Schuljubiläum der Öffentlichkeit präsentiert.

So begrüßte Schulleiter Oberstudiendirektor Richard Knapp die Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie Vertreter(innen) der Kommunalpolitik, örtlicher Kreditinstitute und Serviceclubs. Außerdem freute sich Richard Knapp über die Anwesenheit seiner drei Vorgänger im Amt sowie von Louis Graf zu Erbach-Fürstenau, Nachfahre des Schulgründers Graf Albert zu Erbach-Fürstenau.

In seiner Rede resümierte der Schulleiter, dass die Schule einem zeitlichen Wandel unterlegen ist, aber dennoch vieles die vergangenen 200 Jahre überdauert habe, so würde ein Mensch aus dem 19. Jahrhundert auch in unserer heutigen Zeit noch viel Bekanntes in der Schule finden:

„Es gibt Klassenräume und Klassengemeinschaften, Lehrpläne und Prüfungen. Und da ist eine Lehrkraft, die sich um die Kinder kümmert, ihnen Sachen und Zusammenhänge erklärt und sie in einem Reifeprozess begleitet“, führt Richard Knapp aus und erklärt, dass die Persönlichkeit des Lehrers durch keine noch so ausgefeilte Technik oder Lernform zu ersetzen ist und so steht noch heute die Begleitung und Unterrichtung der Kinder und Jugendlichen durch die Lehrkräfte im Zentrum der Schule, denn „die Idee der Bildung im humboldtschen Sinne mit dem Ziel der Entfaltung persönlicher Fähigkeiten und Talente braucht ein Gegenüber“, erläutert Schulleiter Richard Knapp. Aus diesem Grund, folgert Knapp, ist „die humanistische Bildungsidee des Schulgründers Graf Albert von Erbach-Fürstenau auch heute noch Teil unserer Schulphilosophie“.

Studiendirektorin Christiane Schwermer und Oberstudienrätin Christine Stellwag, die maßgeblich an der Festschrift mitgewirkt und die redaktionellen Aufgaben übernommen haben, präsentierten die Festschrift in lehrreicher und unterhaltsamer Manier.

Kenntnisreich stellt Christiane Schwermer die Geschichte des Gymnasiums Michelstadt, welche mit der Stadt Michelstadt und der Umgebung eng verwoben ist, dar. Mit der Gründung der Schule vor 200 Jahren zeigte Graf Albert von Erbach-Fürstenau eine moderne und aufgeklärte Haltung, denn Bildung war „in den allermeisten deutschsprachigen Gegenden einer adligen Oberschicht, in den größeren Städten bestenfalls recht allmählich einer bürgerlichen Elite vorbehalten. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung hatte keine Chance auf Bildung“, veranschaulicht Christiane Schwermer.

Christine Stellwag ging in ihrer Rede auf die vielfältigen schulischen Angebote und Schwerpunkte ein, über die man sich im 6. Kapitel der Festschrift informieren kann.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von Lehrkräften und Schülern mit Werken der Komponisten Franz Schubert und Ludwig van Beethoven, die allesamt aus dem Gründungsjahr 1823 stammen, umrahmt.

Am Ende der Feierstunde dankte Schulleiter Richard Knapp allen Beteiligten für ihre Mitarbeit an der Festschrift und für die Unterstützung der Veranstaltung sehr herzlich. Vor allem den Musikerinnen und Musikern, die den Festakt mit ihren Darbietungen bereichert haben, und den Lehrerinnen Anne Forstreicher und Erika Weigand, die das Layout erstellt haben, dankte Richard Knapp für ihr Engagement.

Gerne nahmen zahlreiche Gäste im Anschluss die freundliche Bewirtung des Schulelternbeirates in Anspruch und ließen das Beisammensein mit angeregten Gesprächen ausklingen.