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Erbach-Michelstadt aktuell
Ausgabe 3/2024
Berichte (Erbach-Michelstadt)
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Spielerisch zur Ersten Hilfe hinführen - Rotes Kreuz macht vierte Grundschulklassen fit

Viele Schülerinnen und Schüler hat der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes in Erbach an den weiterführenden Bildungsstätten des Odenwaldkreises in den vergangenen Jahren zu Schulsanitätern ausgebildet. Bei Notfällen in den Klassen oder auf dem Pausenhof können die Jugendlichen nun professionell Erste Hilfe leisten und bei Bedarf den Rettungswagen oder den Notarzt zum Ort des Geschehens lotsen.

Jetzt setzt das DRK bewusst ganz niederschwellig an und geht mit einer angepassten Variante in die vierten Klassen von Grundschulen. „Unser Projekt soll dabei helfen, Ängste abzubauen und praktische Erfahrungen zu vermitteln. Dies ermutigt die Kinder, im Notfall qualifiziert und ohne Scheu zu helfen“, sagt Adrian Knecht, der lange als Notfallsanitäter gearbeitet hat und nun als stellvertretender Leiter des Jugendrotkreuzes für die Förderung des Nachwuchses zuständig ist.

„Wir gehen die ernste Sache ganz locker und spielerisch an, so finden wir zu diesem Alter den besten Zugang und können die Kids frühzeitig für die Erste Hilfe begeistern. Denn anderen helfen zu können, ist eine soziale Kompetenz und stärkt das Selbstwertgefühl“, beschreibt Knecht seinen pädagogischen Ansatz.

Diesen unterstützt auch Annika Groll, Klassenlehrerin der 4b an der „Grundschule am Hollerbusch“ in Michelstadt. „Die Beispiele waren sehr praxisnah. Besonders begeistert waren meine Schüler vom Absetzen eines Notrufs über die Telefonnummer 112, was sie auch an einem Modell trainieren konnten. Auch sind sie in einer Altersstufe, wo sie diesen Stoff aufnehmen und umsetzen können“, lobt die Pädagogin den kürzlich stattgefundenen Besuch von Adrian Knecht in ihrem Unterricht.

„Diesen haben sie aber nur in den Pausen, um die Mädchen und Jungen nicht zu überfordern. Zuvor holen sie sich ihre DRK-Warnwesten mit Reflexstreifen ab, damit man sie auf dem Hof auch als Helferinnen und Helfer erkennen kann und wappnen sich mit ihrem Einsatztäschchen. Im Bedarfsfall wird dann ein Pflaster geklebt oder es werden einfache Verbände angelegt. Bewusst geht es uns nur um einfache Maßnahmen der Ersten Hilfe“, erläutert Knecht und unterstreicht: „Zum Helfen ist keiner zu klein!“

Dessen Aufgabe ist es, Grundschulen beim Aufbau dieses kindgerechten Sanitätsdienstes zu beraten, zu betreuen und in Theorie und Praxis zu unterstützen. Die Kosten der Kurse übernimmt das DRK. Um diese aber gering halten zu können, bitten die Schulen die Eltern zuvor um etwas Verbandsmaterial, das zu Übungszwecken natürlich nicht steril sein muss.

Auch in der „Schule an der Mümling“ in Höchst war Knecht mit seinem Konzept bereits gewesen und hat die Inhalte zirka 20 Kindern spielerisch vermitteln können. Dort gibt es unter der Leitung des Pädagogen Jochen Reeg die „Pausenhelden“ schon länger. Jetzt ist auch die „Schule am Hollerbusch“ in Michelstadt mit an Bord. Alle beiden vierten Klassen haben mit je 20 Schülerinnen und Schülern, die sich hier „Helfende Hände“ nennen, an der Ausbildung teilgenommen. Neben Annika Groll ist die Pädagogin Alena Heisig in das freiwillige Projekt eingebunden.

Kontakt zum DRK-Grundschulprojekt der Ersten Hilfe kann man aufnehmen über Tel. 06062 / 607-141 oder über die E-Mail: adrian.knecht@drk-odenwaldkreis.de

San.Schule Hollerbusch: Mit dem Erste-Hilfe-Projekt des Roten Kreuzes führt Adrian Knecht die Schülerinnen und Schüler von vierten Grundschulklassen spielerisch an den Schulsanitätsdienst heran. (Foto: Michel Lang / DRK-Odenwaldkreis)