Schulleiter Richard Knapp und Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann
Als Schule mit einem MINT-Schwerpunkt und zertifiziertes MINT-Excellence-Center werden am Gymnasium Michelstadt Schülerinnen und Schüler in den naturwissenschaftlichen Fächern in besonderer Weise gefördert. Am Freitagnachmittag fand anlässlich des Schuljubiläums ein spannendes MINT-Event statt, bei dem die MINT-Fächer ihr breites Angebot präsentierten und die Gäste jeden Alters zum Forschen, Experimentieren und Entdecken eingeladen waren. In den Räumlichkeiten der naturwissenschaftlichen Fächer wurden von den Lehrkräften Versuchsanordnungen und Anschauungsobjekte aufgebaut, Schülerinnen und Schüler der Oberstufe unterstützten die Lehrerinnen und Lehrer tatkräftig, indem sie bei den Versuchen halfen und für alle Fragen geduldig und kompetent Rede und Antwort standen.
Ob es beispielsweise um das Benennen und Betrachten heimischer Tiere in der Biologie, das Extrahieren und Untersuchen von Flüssigkeiten in der Chemie oder das Verstehen physikalischer Konstruktionen der AG Experimentierclub geht, in allen naturwissenschaftlichen Bereichen wurden den zahlreichen interessierten Gästen Einblicke gewährt. Unter dem Motto „Chemie – mach mit!“ konnten die Besucherinnen und Besucher außerdem selbst spektakuläre und unterhaltsame chemische Experimente erleben und durchführen. Bei einem Konstruktionswettbewerb konnten Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen ihre technischen Kenntnisse unter Beweis stellen.
Abgerundet wurde der Nachmittag durch einen unterhaltsamen wie informativen Vortrag von Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann von der Technischen Hochschule Aschaffenburg zum Thema „Die KI ist angekommen! – was nun?“, in dem Prof. Dr. Hofmann, der selbst 1981 am Gymnasium Michelstadt das Abitur ablegte, über die Chancen und Möglichkeiten künstlicher Intelligenz informierte, aber auch mit gängigen Vorurteilen aufräumte. Hofmann erklärte den Zuhörerinnen und Zuhörern, dass die künstliche Intelligenz durch Suchmaschinen wie „Google“ bereits Einzug in unseren Alltag gehalten habe und erläuterte, dass man bereits in der ägyptischen Antike, indem man Hunde domestizierte und abrichtete die Idee einer Intelligenz, die ohne menschliches Eingreifen bestimmte Aufgaben erledigt, realisierte. Mit seiner Erklärung über sogenannte pseudo-anthropomorphe Projektionen, bei denen Menschen auch technische Geräte, die über eine Art „Gesicht“ verfügen, wider besseren Wissens unterbewusst als Menschen identifizieren, versetzte Hofmann das Publikum in Erstaunen. Außerdem ging Hofmann auf die Frage nach der Verantwortung für das Handeln künstlicher Intelligenz ein und war im Anschluss an seinen Vortrag gerne bereit, auf die Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer einzugehen. Vielen Dank an Prof. Dr. Hofmann für den interessanten Vortrag.