Am 10. April 2025 jährte sich der Angriff auf den Aystetter Bahnhof zum 80. Mal. In den frühen Morgenstunden dieses tragischen Tages im Jahr 1945 wurde ein einfahrender Zug aus Augsburg Ziel eines verheerenden Fliegerangriffs. Um das Gedenken an die Opfer und die schmerzhaften Erinnerungen wachzuhalten, fand eine feierliche Gedenkfeier statt, die die Bedeutung der Erinnerung an diese gefallenen Zivilisten unterstrich.
Die Gedenkfeier begann mit einer Ansprache von Bürgermeister Wendel, der die Anwesenden daran erinnerte, dass die heutige Generation zwar nicht für die Taten des Nationalsozialismus verantwortlich ist, jedoch die Verantwortung trägt, diese dunkle Geschichte nicht zu vergessen. Wendel betonte, wie wichtig es sei, solche Ereignisse in der kollektiven Erinnerung unserer Gemeinde zu bewahren, um die Lehren aus der Vergangenheit zu verstehen und weiterzugeben.
Ein besonders bewegender Teil der Feier war die Anwesenheit von zwei Zeitzeugen, die das Grauen des Angriffs hautnah miterlebt hatten. Frau Elli Groß, die damals mit ihrer Mutter in direkter Nähe des Bahnhofs lebte, berichtete von der Panik, als sie in einen nahegelegenen Bunker flüchteten. Der andere Zeitzeuge, Herr Groß, befand sich während des Angriffs mit seiner Mutter in einem der letzten Wagons des Zuges und überlebte dadurch den Angriff, was sein Leben für immer prägte. Ihre Geschichten sind ein eindrucksvolles Zeugnis für die Unschuldigen, die unter den Auswirkungen des Krieges litten.
Bei diesem Angriff verloren 34 Zivilisten ihr Leben, und viele weitere wurden verletzt, wobei 40 Personen teils schwer verwundet wurden. Diese Zahlen verdeutlichen die menschlichen Kosten des Krieges und mahnen uns, diese Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Um dieser Verluste zu gedenken, wurde ein Kranz vor dem Bahnhof niedergelegt, und 34 Kerzen wurden entzündet, jede einzelne in Erinnerung an die gefallenen Zivilisten.
Die Zeremonie wurde von einem musikalischen Rahmen durch den Musikverein und die Aystetter Fahnenabordnungen begleitet, was zur feierlichen Stimmung beitrug. Die gemeinsame Andacht, geleitet von katholischem Pfarrer Bolkart und evangelischem Pfarrer Agnethler, gab Raum für innere Besinnung und gemeinsames Gebet, das die Anwesenden vereinte und den Opfern Respekt zollte.
Abschließend bedankte sich Bürgermeister Wendel bei allen Anwesenden, die dazu beigetragen hatten, diese erinnerungswürdige und respektvolle Feier möglich zu machen. In seinen Schlussworten hob er hervor, dass solche Gedenkfeiern nicht nur Rückblick, sondern auch eine Aufforderung zur Wachsamkeit sind. Es liegt an uns allen, die Erinnerungen zu bewahren, die aus der Geschichte erwachsen, damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Das Erbe der Aystetter Gemeinschaft lebt weiter – im Gedenken an die Gefallenen und in der Verpflichtung, eine bessere Zukunft für kommende Generationen aufzubauen.