Bergführerquergang Leoganger Süd
Abseilen durchs Melkerloch
Klettern an den Wandfußplatten
Unterwegs im oberen Pfeiler
Kreuz am Hochstaufen
Sonnenuntergang mit Chiemseeblick
Klettersteige und Klettern in den Leoganger Steinbergen
Unser diesjähriger Zweitagesausflug führte uns zum Michi auf die Passauer Hütte. Ein Logenplatz in den Leoganger Steinbergen die den Namen Alpenvereins(schutz)hütte noch verdient.
Wir fühlten uns bei Michi und seinem Hüttenteam sehr wohl und bestens versorgt. Leider ist es nicht mehr so einfach mit einer größeren Gruppe auf einer Hütte zu übernachten, da die meisten Hütten mittlerweile wie Hotels geführt werden, bei denen man oft Monate vorher mit Onlinereservierungen und Vorauszahlungen herumkämpfen muss.
Leider ist Vollauslastung und Umsatzoptimierung wichtiger geworden als die Wetter- und Tourenverhältnisse. Früher hat sich der Wirt auch mal ein paar Minuten Zeit genommen um mit den Bergsteigern auf der Hütte a bissl zu „ratschn“ und Tipps für Tourenplanung zu geben. Glücklicherweise ist das bei den beiden Hütten in den Leoganger und Loferer Steinbergen immer noch so und aus kulinarischer Sicht muss sich mancher Wirt im Tal anstrengen um mit der guten Küche dort oben mithalten zu können.
Am Sonntag stiegen wir in gut zwei Stunden zur Hütte und deponierten unsere Ausrüstung. Nach einer g´scheidn Brotzeit kletterten wir über den Leoganger Süd auf den Westlichen Mitterspitz. Nach einer Pause am aussichtsreichen und sehr exklusiven Gipfel (Es gibt keinen Wanderweg auf den Mitterspitz) stiegen wir über den Leoganger Nord über der Teufelslochvariante wieder ab zur Hütte.
Für mich ist die Kombination der beiden Klettersteige eine der schönsten Eisenwege in den Nördlichen Kalkalpen. Vor allem der Leoganger Süd als moderner Sportklettersteig mit wenig Tritthilfen und dem extrem ausgesetzten und kraftraubenden Bergführerquergang (Schwierigkeitsbewertung E) macht richtig Spaß und verläuft von der Linie wie eine Klettertour, die vorgegebenen Felsstrukturen ausnutzend bis zum Gipfelkreuz.
Hier haben die Erbauer einen wirklich tollen Klettersteig geschaffen.
Am Nachmittag richteten wir oberhalb des Melkerlochs einen Stand ein und machten ein paar Abseileilübungen mit selbständigem Abseilen mit Prusik usw.
Nach dem Abseilen stiegen wir noch auf den Hochzint, unserem zweiten Gipfel an diesem Tag.
Michi hat uns gebeten um 18.30 zum Essen zu erscheinen. Die Zeit haben wir dann auch auf die Minute eingehalten – Um 18.25 waren wir wieder an der Passauer Hütte.
Für Montag stand eigentlich eine Mehrseillängentour auf dem Programm. Leider hat das Wetter am Montag nicht ganz mitgespielt.
Deshalb entschieden wir uns für die Wandfußplatten, einem tollen Klettergarten mit wasserzerfressenen und sehr kompakten Platten.
Mittags verschwanden die Gipfel ums Birn- und Kuchlhorn bereits in Wolken.
Wir zogen die Seile ab und wanderten über die Hochgrub zurück zur Hütte. Mit Weißwurst mit selbst gemachtem Senf, St. Johanner mit Kren und Kaiserschmarrn durften wir uns auf der Hütte nochmal stärken, bevor es mit den schweren Rucksäcken wieder ins Tal ging.
Die vorhergesagten Regenschauer blieben an diesem Tag aus und wir kamen trocken bei unseren Autos an.
Mehr Bilder zur Tour findet ihr auf unserer Homepage:
https://www.alpenverein.at/koessen-reit-im-winkl-inzell/alben/2022/index.php
Sonnenuntergangstour zum Staufen über den Pidinger Klettersteig.
Wir starteten alle mit dem Mountainbike von Inzell bzw. Weißbach aus Richtung Arzkasten. Treffpunkt war um 15 Uhr beim Radldepot Arzkasten vereinbart. Dadurch konnten sich alle die Bikestrecke vom jeweiligen Startpunkt selbst zurechtlegen. Danach gings wegen der Hitze ziemlich schweißtreibend bis zum Notausstieg des Klettersteigs.
Es ist schon ein Privileg so schöne Touren ohne Anreise und Autobenutzung von zu Hause weg durchführen zu können.
Im Steig selbst war es am Nachmittag schön schattig und wir kamen zügig und problemlos durch die schönen Pfeiler bis zum Ausstieg am Gipfel. Die geforderten Schwierigkeiten (bis Schwierigkeitsgrad D) wurden von Allen ohne Probleme gemeistert – durch das langjährige Training klettern die Jugendlichen ohne großen Kraftaufwand, teilweise mit den Händen am Fels durch die schönen und steilen Passagen des Pidinger Klettersteigs.
Auf der Hütte haben uns Christine und Andi wie immer herzlich in Empfang genommen. Wir Erwachsenen haben gleich den obligatorischen Schnaps trinken dürfen und Christine hat „sauguade“ Spaghetti Bolognese auf den Tisch gezaubert.
Das Reichenhaller Haus mit seinen netten und umsichtigen Wirtsleuten wird von uns immer wieder gern besucht.
Die Beiden haben auch immer Zeit für an kurzen Ratsch und a bissl Gaudi muass natürlich a sei – Einfach ein Ort zum Wohlfühlen da Oben.
Nach dem gemütlichen Zusammensitzen auf der Terrasse mussten wir aber irgendwann doch wieder aufbrechen und bewunderten beim Abstieg noch den schönen Sonnenuntergang mit Chiemseeblick.
Wir Inzeller schafften es ohne Stirnlampe bis vor die Haustür. Die Weißbacher mussten ihre Lampen noch aus dem Rucksack holen um sicher nach Hause zu kommen.
Fazit: Eine kurzfristig eingesagte Tour direkt vor der Haustür, die sicher die eine oder andere Wiederholung mit der Gruppe verdient.
Polstalmklamm-Klettersteig und Klippenspringen am Fürberg
Unser eigentliches Ziel für diesen Tag waren die Mehrseillängentouren am Plombergstein.
Diese semialpinen Touren mit 5-7 SL mit einfachem Zu- bzw. Abstieg und die moderaten Schwierigkeiten bei guter Absicherung machen das Gebiet zum idealen Übungsgelände für selbständiges Mehrseillängenklettern.
Leider ging über dem Salzkammergut am Freitag ein ziemlich schweres Gewitter mit Starkregen nieder, weshalb die Wand noch komplett nass war.
Deshalb haben wir mit dem Postalmklammklettersteig eine gute und nahe Alternative gefunden.
Dieser Steig durch die Klamm ist landschaftlich wunderschön. Klettertechnisch ist er mit seinen vielen Klammern, Seilbrücken und zwei Sprüngen eher als Action- und Fun-Klettersteig zu sehen, macht aber trotz eher wenig Felskontakt viel Spaß und kostet auch manchmal etwas Überwindung (vor allem beim Freudensprung).
Die obere Variante über die Gamsleckwand konnten wir leider nicht klettern, da eine Klettersteigaspirantin vor uns bei der leicht überhängenden Querung ins Seil gestürzt ist und die Bergung durch die Bergrettung gerade im vollen Gange war. Die Frau dürfte aber glücklichlerweise mit leichten Verletzungen und einem Schock ziemlich glimpflich davongekommen sein.
Leider gibt es in diesem Abschnitt öfters Einsätze der Bergrettung, da der Steig oft unterschätzt wird und bei den Begehern am Ende die Kräfte schwinden.
Nach der Tour fuhren wir natürlich wieder zum Führberg.
Ein Wolfgangseeausflug ohne Klippenspringen ist kaum Vorstellbar!
Bei diesem Ausflug begleitete ich die Jungs nicht mehr bis ganz oben.
Die letzten Jahre war die festgelegte Obergrenze bei 11 Metern.
Bei 16-Meter-Sprüngen in diesem Jahr war mir die Adrenalinauschhüttung zu hoch. Vielleicht merke ich aber auch, dass ich mich langsam auf die 50 zubewege :-).