Großen Zuspruch fand der erste Berggottesdienst auf der Unternberg-Schneid, der als Wort-Gottes-Feier unter dem Leitspruch „Schöpfung erleben – den Atem Gottes spüren“ abgehalten wurde. Es war zugleich der Auftakt einer Gottesdienstreihe, die von der Tourismusseelsorge des Erzbistums München und Freising den ganzen Sommer über angeboten wird. Bei traumhaftem Wetter nutzte eine ansehnliche Schar von Bergwanderern und Radlern die halbstündige Feier als seelischen Ausgleich zur körperlichen Anstrengung, die der Anstieg in luftige Höhen gefordert hatte. Pastoralreferent Georg Gruber machte eingangs den Anwesenden die Schönheit der Bergwelt bewusst und verwies mit Blick hinaus auf den Chiemsee, dass am Vortag auf der Fraueninsel das Gedenken an die Selige Irmengard, der Schutzpatronin des Chiemgaus gefeiert wurde. Obwohl die verehrte Äbtissin von Frauenwörth bereits im Jahr 866 verstorben sei, fühlt sich die kirchliche Gemeinschaft über die Zeit hinaus mit ihr verbunden. In Bezug auf das Tagesevangelium nach Lukas mit der Parabel, wonach sich Marta über ihre Schwester Maria bei Jesus beschwerte, weil diese ihr die ganze Mühe der Gastfreundschaft überließ, stellte Gruber im übertragenen Sinn die Frage, was in unserer Gesellschaft wirklich „notwendig“ ist und was dazu beiträgt „Not zu wenden“. Wer sich mehr um das geschäftige Äußere kümmere als mit seinem Gast intensiv ins Gespräch zu kommen, wird diese Erkenntnis sicher schon einmal erfahren haben, gab der Referent in seiner Auslegung zu bedenken. Passend dazu sang der „Seekopf-Dreigsang“ mit Heidi und Angela Meisl sowie Georg Gruber alpenländische Lieder wie „Gott hat alles recht gemacht“ und „Danken für an jeden Dog“. Als Lektor betätigte sich diesmal „Bergmesner“ Manfred Hartl, die Fürbitten trug Ilse Kiefl vom Kirchenchor vor. Mit einer Ausnahme (4.9.) bietet die Tourismusseelsorge jeden Sonntag bis zum 9. Oktober die Berggottesdienste an, sofern die Unternbergbahn in Betrieb ist.