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Ruhpoldinger Gemeindeanzeiger
Ausgabe 37/2022
Katholische Kirchennachrichten
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Kath. Kirchennachrichten

Die Gruppe vor der Wallfahrtskirche Heiligkreuz.

Auf dem Weg Richtung St. Kassian; im Hintergrund das Heiligkeuzkofel-Massiv.

Stille Bergtage am Fuße des Heiligkreuzkofels

„Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler.“ Dieses Zitat von Johann Wolfgang von Goethe passt gut zu den Tagen, die die Teilnehmer*innen aus den Pfarreien Inzell, Ruhpolding und Kammer am Fuße des Heiligkreuzkofels im Südtiroler Gadertal erleben durften. Begleitet wurden die Tage von Gemeindereferent Philip Moser und Pastoralreferent Georg Gruber. Treffpunkt war die Pfarrkirche zum Heiligen Genesius in Wengen. Dass der Auftakt und die Einführung in einem Sakralraum stattfanden, bot sich aus zwei Gründen an: Zum einen half die Stille des Raumes, sich auf die geistlichen Tage einzustimmen, zum anderen schüttete es in Strömen, so dass man über einen trockenen Platz ganz froh war. Als die Gruppe am Parkplatz in Spёcia am Nachmittag aufbrach, war es nur noch ein leichter Regen, der bald ganz aufhörte und nach und nach der Sonne Platz machte. Der Weg führte über die Kreuzwegstationen der „Via crucis La Val“ und die malerischen Armentarawiesen, auf denen die Herbstzeitlosen blühten, zur Wallfahrtskirche Heiligkreuz. Im Schutzhaus neben der auf 2045 Metern gelegenen Kirche wurde zwei Mal übernachtet. So konnte man ausgiebig den herrlichen Ausblick über die Dolomiten bis hin zur Marmolada genießen und gleichzeitig die Atmosphäre des Wallfahrtsortes auf sich wirken lassen. Die Kirche mit dem Gnadenbild des kreuztragenden Heilands wurde für die gemeinsamen Gebete und am Sonntag für einen Gottesdienst mit Agapefeier genutzt. Das Gebet am Morgen des zweiten Tages fand im Freien statt und wird den Teilnehmer*innen mit dem Blick auf die von der Morgensonne angestrahlten Dolomitengipfel und dem Nebel im Tal sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

Der zweite Tag stand tagsüber zur freien Verfügung. Ein Teil der Gruppe bestieg den Heiligkreuzkofel, der sich als eindrucksvoller, 900 Meter hoher Felspfeiler über der Wallfahrtskirche erhebt. Der andere Teil unternahm eine Wanderung nach St. Kassian. So konnte hier jede*r den Tag nach den eigenen Bedürfnissen gestalten. Beim Abendgebet war die Gruppe wieder vereint und konnte die jeweiligen Erlebnisse und Eindrücke miteinander teilen. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst am Sonntagvormittag führte der Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt. Aus den Rückmeldungen der Teilnehmer*innen ging hervor, dass die Tage mit der Verbindung von Bergerlebnis und spirituellen Elementen mit Impulsen, Gebet, Gesang und Schweigen wie auch die Gemeinschaft in der Gruppe allen gut getan haben. So dürften diese Tage für alle Teilnehmer*innen ein guter Beitrag gewesen sein, auf dem eigenen „Pilgerweg des Vertrauens“, von dem in Taizé immer wieder die Rede ist, ein Stück vorangekommen zu sein.