Es war kaum zu glauben, dass wir nach den Regentagen am 06.11.2022 zu unserem letzten Ausflug im Jahr ein derartig strahlendes Wetter bekamen! Auf der Fahrt durchs Leizachtal erfreuten wir uns an der noch unzersiedelten Landschaft mit den schönen alten Bauernhäusern. Als uns dann einige Wägen zu einem anderen Leonhardizug entgegenkamen, wurden wir schon auf unser erstes Ziel eingestimmt: Den Schlierseer Leonhardi-Ritt. Beim Aussteigen wehte zwar noch eine kalte Brise von den frisch verschneiten Gipfeln rundum, doch die gleißenden Sonnenstrahlen wärmten uns bald. An der Fischhausener Leonhardskirche erwarteten wir den von Schliersee heraufziehenden Festzug und staunten, als in der ersten Kutsche mit der Geistlichkeit Erzbischof Marx saß. Darauf folgten unzählige Rösser mit vielen wunderschön geschmückten und im Tölzer Stil bemalten Wagen, dicht besetzt mit den verschiedenen Trachtengruppen: Die Frauen mit ihren reichhaltig verzierten Schalks und Fuchspelzen, die Männer mit Stopselhüten und den unterschiedlichen Lodenjoppen. Nach der Pferde-Segnung hielt Erzbischof Marx die Messe auf der Wiese vor der Leonhardskirche und betonte in seiner Predigt die Verantwortung der Menschen für die Natur mit all ihren Kreaturen.
Danach gingen wir ins gegenüberliegende Freilicht-Museum von Markus Wasmeier, der auch persönlich mit Frau und Vater anwesend war. Und wirklich, schon der erste Eindruck der Anlage ist der eines „altbayrischen Dorfes“, wie Wasmeier es nennt, mit Schafen und Ziegen auf den Weiden
ringsum und Gänsen und Hühnern um die Häuser und belebt durch verschiedene Handwerker. Zuerst gabs aber in einem der alten Gebäude, das schon früher ein Wirtshaus war, Mittagessen. Anschließend gingen einige mit einer netten Führerin durchs Museumsgelände, die uns auch die schweren Lebensbedingungen früherer Zeiten nahebrachte. Die Führung endete bei der vom (Kirchenmaler) Vater Wasmeier wunderschön ausgemalten Kapelle, bei der uns Gunthild Hofbauer noch mit einem Zweigesang überraschte und einige von uns noch mit einstimmen konnten. Danach war noch Zeit für einen Ratsch in der Sonne auf einem Hausbankerl, untermalt von ein paar Liedern, dann setzten wir uns noch zu Kaffee und Kuchen zusammen. Mit einem frisch gebackenen Brot oder anderen Mitbringseln gings nun zurück zum Bus, wo uns Dario, unser altbewährter Fahrer wieder mit Gummibärle empfing und durch die schöne Landschaft zurück nach Hause brachte. Ein geruhsamer Tag voller schöner Eindrücke ging zu Ende, als wir uns bei Einbruch der Dunkelheit und aufgehendem Vollmond voneinander verabschiedeten.