Bei der wunderbar gelungenen Premiere der Theaterfreunden Siegertshofen planen die Männer ein großes Fest – doch die Damen möchten hier ein Wörtchen mitreden
Siegertshofen Turbulent, kurzweilig mit jeder Menge Wortwitz und hintersinnigem Humor: Die Premiere des neuen Stücks „Einfachdachet“ aus der Feder von Peter Landstorfer gelang den Theaterfreunden aus Siegertshofen wirklich bravourös. Die gut zwei Stunden vergingen wie im Flug und das Publikum im ausverkauften Vereinsheim bedankte sich anschließend mit langanhaltendem und sehr verdientem Applaus.
Seit 2005 spielen die Theaterfreunde ausnahmslos Werke ihres Lieblingsautors Peter Landstorfer. Und auch in diesem Jahr hat sich die Riege das neueste Stück des Münchner Theaterschreibers ausgesucht. Ins urige Ambiente des Siegertshofer Vereinsheims passt die Komödie „Einfachdachet“ nahezu perfekt. Seit Juli standen wöchentliche Proben auf dem Plan. Einen echten Spielleiter sucht man bei den Siegertshofer Mimen vergeblich: Alle dürfen hier „ein bisschen“ Regisseur sein. Die Besetzung der unterschiedlichen Charaktere ist durchwegs top besetzt. Gerade Peter Platten als Polizist mit Sprachfehler oder Florian Auer als schwarzhumoriger Totengräber bestechen obendrein mit ihrer sensationellen Gesichtskomik und sorgen so zusätzlich immer wieder für Lacher. Auch Dirk Gerlach, der seine Wurzeln tatsächlich außerhalb des Weißwurstäquators hat, darf sich in dieser Komödie als „zuagroaster Preiß“ herrlich ausleben, genauso wie Andreas Erlinger, der als Wirt und Vereinsvorstand Ferdl eine Paraderolle bekam. Neu in der Theaterriege sind Michael Bob und Tobias Karlinger, die sich als Bäcker und Schullehrer durchaus ein „sehr gut“ erspielten. Aber was wäre dieses Stück ohne die Frauen? Brigitte Karlinger, als resolute Brauereibesitzerin, Marion Kleber, als gewiefte Schneiderin und Brigitte Köbler, die die Bedienung Berta wunderbar grob mimt, leuchten den Herrn der Schöpfung beim Thema Tradition und Gleichberechtigung sauber heim.
Dabei stehen die Männer, vor allem Plempewirt und Vereinsvorstand Ferdl, gehörig unter Druck, denn die Vorbereitungen für das anstehende Gaufest und dem dazugehörigen Umzug laufen auf Hochtouren. In diesem Jahr soll die neue Fahne der „Lauterbacher Kniabiesler“ präsentiert und eingeweiht werden. Alles scheint genau geplant, trotzdem häufen sich schier unlösbare Probleme. Damit aber nicht genug: auch die Frauen des Ortes begehren plötzlich auf. Sie möchten unter der Führung von Brauereibesitzerin Theres mit dem Frauenbund ebenfalls beim Umzug mitgehen, was Ferdl bisher immer erfolgreich verhindern konnte. Doch diesmal lassen sie sich von Ferdl nicht einschüchtern, sondern ergreifen selbst mit weiblicher Raffinesse die Initiative, so dass die Damen sogar im Traum erscheinen. Später wurde dann auch noch die Bedeutung des Titels „Einfachdachet“ im Stück aufgelöst.
Die diesjährige Theatersaison ist damit in Siegertshofen wieder beendet. Fast alle der 7 Aufführungen waren ausverkauft.
Sowohl das Publikum als auch die Mitwirkenden freuen sich bereits jetzt auf die Theatersaison 2024.