Als sie acht Monate alt ist kommt ihr Vater bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Die Schweizer Autorin Zora del Buono will mit 60 Jahren wissen, was aus dem Mann geworden ist, der den Unfall verursacht hat bei dem ihr italienischer Vater starb. Sie fragt sich, warum sie anfängt nach dem Unfallfahrer zu forschen, denn der Vater hat ihr nicht gefehlt: „Vaterlos zu sein war für mich, wie gesagt, kein Manko“ (S. 39). Vielleicht ist es der Verlust der Mutter, die wegen ihrer Demenz ihre Tochter nicht mehr erkennt. Doch sie stellt fest, dass sie einzig dem Unfallfahrer näherkommt, nicht dem Vater. Die Darstellung ihrer Suche ergibt keinen stringenten Handlungsablauf, sondern eher kurze Essays zu unterschiedlichen Themen. Regelmäßig erfolgt ein Zusammentreffen mit Freunden im Kaffeehaus, wo Fragen des Lebens lebhaft und lebensklug diskutiert werden. Diese Art des Schreibens macht das Buch sehr interessant. Zora del Buono findet bei ihrer Suche nach dem Unfallfahrer, Ernst Traxler, nicht den verantwortungslosen Autorowdy, sondern einen Mann, der seine Schuld am Tod eines Menschen nicht vergessen hat. (Buchprofile)