Zum aktuellen Stammtisch des Vereins „Bürger für Siegsdorf“ im Festsaal begrüßte der erste Vorsitzende Christan Gerhart die zahlreich erschienen Mitglieder, Freunde des Vereins und besonders die eingeladene Quartiersmanagerin Steffi Krammer. Diese stellte einige verschiedene Wohnmöglichkeiten vor, die es für ältere Personen gibt.
Das sogenannte „betreute Wohnen“ ist kein geschützter Begriff, deshalb sieht jede Form anders aus. Hier hat jeder ältere Mensch seine abgeschlossene Wohnung, es gibt einen Gemeinschaftsraum und einen Ansprechpartner, der bei Fragen im Alltag hilfreich zur Seite steht. Das bedeutet, dass jeder sich um Dinge wie Pflegedienst, Putzhilfe, Einkaufen etc. selbst kümmern muss. Deswegen werden in der Regel bei dieser Form nur Personen ohne Pflegegrad aufgenommen.
Eine weitere Möglichkeit stellt die „ambulant betreute Wohngemeinschaft“ dar, die z.B. im Haus der Begegnungen in Kirchanschöring vorliegt. In dieser Form hat jeder sein eigenes Zimmer mit Nasszelle und ein Pflegedienst ist rund um die Uhr vor Ort. Allerdings ist diese Wohnform deutlich teurer als ein Altenheim und zusätzlich sind die Angehörigen noch intensiv mit eingebunden.
Andere Formen sind Seniorenwohngemeinschaften, Mehrgenerationenhäuser oder flexibles Wohnen mit unterschiedlich großen, barrierefreien Wohnungen für Jung und Alt.
Das Hauptproblem liege derzeit weniger im Mangel an Wohnraum, sondern im Mangel an bezahlbarem Wohnraum.
Einen interessanten Denkansatz warf Steffi Krammer noch in den Raum. Nämlich, dass man schon als junger Mensch beim Bau eines Hauses mit dem Architekten sprechen sollte, wie man das Haus später ohne zu großen Aufwand altersgerecht umändern kann.
Sehr wichtig wäre laut Steffi Krammer auch Ort der Begegnung zu schaffen wie z.B. ein Café, Räume für Spielenachmittage oder andere Veranstaltungen, zu denen jeder offen Zugang hat.
Der Verein „Bürger für Siegsdorf“ plant, sich künftig intensiver mit dem Thema flexibles Wohnen auseinanderzusetzen und verschiedene Projekte für altersgerechtes Wohnen zu besichtigen. Die entsprechenden Termine werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben.
Im zweiten Teil des Abends gab Christian Gerhart einen kurzen Einblick in die Arbeit und Aufgaben eines Gemeinderats und informierte über Themen aus der letzten öffentlichen Sitzung.
Nach dem offiziellen Teil nutzten viele Anwesende die Gelegenheit, die angesprochenen Themen in persönlichen Gesprächen weiter zu vertiefen.