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Siegsdorfer Gemeindekurier
Ausgabe 10/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Lehrer Looshorn übernahm die Oberstufen

Lehrer Looshorn von Kirche zurück mit den Kommunionkindern

Biographie Johann Looshorn, geb. 1932, gestorben 07.09.2025

Letzter Lehrer von Eisenärzt
(zusammengestellt von Manfred Guggelberger, Heimatverein Eisenärzt)

Bis 1969 unterrichtete er in Eisenärzt. Die letzten Jahre unterrichtete er zwei Klassen im Schulraum der Eisenärzter Schule, da diese bereits aufgelöst und dem Schulsprengel Ruhpolding zugeteilt worden war. Der Platz für die Eisenärzter Schüler musste in Ruhpolding aber erst geschaffen werden.

Lehrer Looshorn kam mit den letzten Klassen ebenfalls nach Ruhpolding und später wieder nach Grabenstätt, wo er sich auch ein Haus baute und dort bis zu seinem Lebensende mit seiner Familie lebte.

Besonders viel Wert legte Lehrer Looshorn auf das Fach Werken. Denn er war der Meinung, dass gute Handwerker und spätere Handwerksmeister immer gebraucht werden und dies mit einem Hauptschulabschluss und Weiterbildung auch zu erreichen ist.

Der Ersteller des Artikels kann sich noch gut daran erinnern, als er in die „Unterstufe“ der Volksschule Eisenärzt ging und die „Oberstufe“ von Lehrer Looshorn den Maibaum im Werkunterricht maßstabsgetreu nachbauen durfte, wogegen die „Unterstufe“, auch die Jungen, bei Lehrerin Hallwas das Häkeln lernen musste.

In Eisenärzt wurde Johann Looshorn immer nur „unser Lehrer“ genannt.

Auch heute wissen die alten Eisenärzter noch wer gemeint ist, wenn vom „Lehrer“ in Eisenärzt die Rede ist.

Weiter geht aus den Erzählungen von Lehrer Looshorn hervor, dass seine Ehefrau zuerst nicht begeistert war, nach Eisenärzt zu ziehen. Lehrer und Ehefrau wurden aber bald als „Zuagroaste“ in das Dorfleben mit aufgenommen und eingebunden, so dass beide die Jahre in Eisenärzt nicht mehr missen wollten.

Lehrer Looshorn brachte sich nicht nur schulisch in das Dorfleben ein, er war auch in den Vereinen sehr aktiv. Im Fasching war er einer der Hauptverantwortlichen bei manchen Veranstaltungen (Umzügen, Faschingshochzeit u.s.w.).

Als begnadeter Fußballer spielte er zuerst noch in Grabenstätt. Er schloss sich aber schnell den Eisenärzter Fußballern an. Als die Fußballmannschaft einen Trainer suchte übernahm er dies und trainierte die Fußballabteilung mit Erfolg 12 Jahre ohne Unterbrechung und nach einer kurzen Pause nochmal zwei Jahre lang. Er führte hierüber auch akribische Aufzeichnungen, die zu seinem Bedauern jedoch verschollen sind.

1966 wurde Lehrer Looshorn in den Eisenärzter Gemeinderat gewählt. Bis zur Eingemeindung der Gemeinde Eisenärzt 1972 gehörte er diesem Gremium an.

Brauchte ein Verein für seine Festschrift einen Beitrag von der Vereinsgeschichte, so wurde er auch von Lehrer Looshorn erstellt. Als „Chronist“ für Eisenärzt trug Lehrer Looshorn so einiges über die Geschichte von Eisenärzt zusammen.

Die Eisenärzter werden sich an ihren „Lehrer“ noch lange erinnern.