„Tourismus im Einklang“
Neues EU-Projekt mit starker Chiemgau-Beteiligung
Das neue transnationale Interreg-Projekt „Lebenswerter Alpenraum“, initiiert von der Universität Linz, hat ein starkes Chiemgauer Gewicht: Chiemgau Tourismus e.V. (CT), die Technische Hochschule Rosenheim am Campus Chiemgau und die regionale Plattform hey.bayern sind drei der insgesamt sieben Partner. Der zentrale Ansatz des Projektes ist es, die Bedürfnisse der Bevölkerung in Einklang mit dem Tourismus zu bringen. Dies wird laut Dr. Herta Neiß, Wissenschaftlerin an der Universität Linz, im Rahmen von Workshops und einer groß angelegten Befragung geschehen. Damit sollen die Wünsche von Einheimischen in Bezug auf das regionale Tourismusgeschehen in das Projekt einbezogen werden. Beim ersten Treffen haben die Projektpartner aus Oberösterreich, Salzburg und dem Chiemgau erste gemeinsame Schritte geplant und Arbeitspakete geschnürt. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, innovative Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus auszuarbeiten. Dabei liegt ein Fokus auf Kultur sowie auf der Idee, touristische Angebote zur Entzerrung von Besucherströmen in die digitale Welt zu verlagern. Außerdem sollen virtuelle Welten Lust auf einen Besuch in den beteiligten Regionen machen.
CT-Geschäftsführer Stephan Semmelmayr sieht im Projekt eine große Chance, den Tourismus im Chiemgau zukunftsfähig zu machen: „Der Tourismus bringt im Chiemgau seit hundert Jahren verlässlich hohe Wertschöpfung, von der letztlich alle Einheimischen profitieren. Speziell in den beiden Krisenjahren hat sich jedoch erstmals eine Überforderung von Natur und Bevölkerung angedeutet. Hier erwarten wir uns von dem Projekt nützliche Erkenntnisse, damit der Alpenraum für Gäste attraktiv und für die Einheimischen lebenswert bleibt.“ Für den Chiemgau sind mehrere Workshops mit Einheimischen und Tourismusfachleuten sowie der Abschlusskongress im Jahr 2025 geplant.