Blick von der Riese auf die Pfarrkirche St. Andreas © Sandra Geiger
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Nesselwanger,
Am Ende des Jahres ist es erneut Zeit auf die ereignisreichen letzten Monate zurückzublicken. Zunächst auf die Marktverwaltung: Hier gab es eine grundlegende Veränderung, denn unser langjähriger Hauptamtsleiter Helmut Straubinger ging nach 33 Jahren im Rathaus in den Ruhestand. Seine Nachfolge hat Samuel Schubert angetreten. Zusätzlich beschäftigen wir wieder eine Auszubildende und übernahmen eine ausgebildete Fachkraft in der Tourist-Information. Damit haben wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.
Im Marktgemeinderat hielten wir 12 Sitzungen und eine Klausurtagung im Kloster Irsee ab. Dabei besprachen wir den Hochwasserschutz, die Gewerbeentwicklung und weitere wichtige Aufgaben, die wir in den kommenden beiden Jahren umsetzen möchten.
Sehr positiv gestaltet sich unsere Haushaltslage. Dank hoher Einnahmen, zu erwähnen ist ein Rekord bei der Gewerbesteuer, und kontrollierten Ausgaben ist es uns gelungen, die Schulden unter 3 Millionen Euro abzubauen und eine starke Rücklage zu bewahren. So können wir weiter investieren und haben Spielraum für anstehende Aufgaben wie den Hochwasserschutz, dessen Maßnahmen nach neuen Planungen des Wasserwirtschaftsamtes kompakter geworden sind, ohne jedoch die zentralen Schutzmaßnahmen zu beeinträchtigen. In diesem Zuge werden wir 2026/27 den Kurpark umgestalten und attraktiveren, sodass zum Beispiel ein besserer Zugang zum Wasser möglich sein wird.
Am Bahnhof wurden die Bahnsteige barrierefrei ausgebaut und der alte Kiosk entfernt. Derzeit bemühen wir uns um die Rückbaugenehmigung für das ehemalige Bahnhofsgebäude, damit hier eine neue Nutzung entstehen kann. Dafür brauchen wir leider noch Geduld, da die Prozesse sehr langsam vorankommen. Aber die Geduld wird sich am Ende lohnen!
Abschließen konnten wir den Breitbandausbau in Hörich, Reichenbach, Voglen und Bayerstetten. Somit liegt jetzt Glasfaser im ganzen Marktgebiet, wenn auch der eigenwirtschaftliche Ausbau bis an die Haus- oder Wohnungstüre trotz Zusage der Telekom gestoppt wurde. Einzellösungen sind dennoch jederzeit möglich und wir prüfen weitere Möglichkeiten.
Die Erweiterung der Offenen Ganztagsschule ist in vollem Gange, sodass wir hier für die nächsten Jahre gut aufgestellt sind. Mit der Erneuerung der Ortsverbindungsstraße zwischen Thal und Rindegg wurde ein wichtiger Baustein im Straßennetz modernisiert. Zudem erfolgten Maßnahmen in der Hammerschmiede, in Wank, Gschwend und am Friedhofsplatz.
Die geplante Erneuerung der Straßenbeleuchtung und jene in der Alpspitzhalle mussten wir leider ins nächste Jahr verschieben, da sich die Antragsstellung für die Förderungen noch immer nicht abschließen ließ. Leider ist das ein Problem, das uns immer öfter begleitet.
Die Wasserversorgung Gschwend ist seit diesem Jahr an das gemeindliche Netz angeschlossen. Bei diesem konnten wir die Wasserverluste auf einen Bestwert von 7 % senken. Im Bereich Abwasser haben wir die Steuerung der Anlage modernisiert.
Neu für alle Bürger in Bayern wird 2025 die Grundsteuer sein. Der Marktgemeinderat hat hierzu beschlossen, die Hebesätze für die Landwirtschaft zu belassen und jene für bebaute und unbebaute Grundstücke um 10 % zu senken. Wie hoch die individuelle Steuerlast ausfällt, hängt abschließend vom Steuermessbescheid ab, der vom Finanzamt errechnet wird.
Die Goldene Nessel ging heuer an Alfons Klotz und Albrecht Schmid für ihren Einsatz für die Feuerwehr und die Pfarrei und Bürgerwerkstätten. Die Alpspitzhalle war sportlich und kulturell gut ausgelastet.
Für Kunstliebhaber ergänzte eine Ausstellung von Martin Käser im ehemaligen Feneberg das Angebot der Verborgenen Talente und der Ausstellung bei Endress+Hauser. Die Theatergemeinde spielte auch heuer in der Alpspitzhalle. Unsere Vereine bereicherten das soziale Leben mit vielen wertvollen Veranstaltungen. Windgässler und Obermärktler richteten im Februar ihre Faschingsbälle aus und hatten zuvor das Rathaus gestürmt.
Der Biathlet Philipp Nawrath eroberte mit dem ersten Weltcup-Sieg 15 Jahre nach seinem Mentor Michael Greis das Gelbe Trikot und war auch im weiteren Saisonverlauf sehr erfolgreich. Für den Nachwuchs modernisierte der Ski-Klub die Schießanlage im Trendsportzentrum. Im Markt fanden das 7-Vereine-Sportfest und das Ortsteilturnier der Fußballer regen Anklang. Das Bundesfinale des Schulsportwettbewerbs Jugend trainiert für Olympia & Paralympics war erneut ein Höhepunkt in der Region.
Beim Übergangswohnheim für Flüchtlinge in der Hauptstraße berücksichtigte die Regierung von Schwaben unsere Verbesserungsvorschläge leider nicht wie erhofft. Wir setzen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten weiter für eine möglichst verträgliche Lösung ein, nehmen gleichzeitig aber auch die Behörden in die Pflicht. Sehr aktiv ist weiterhin der Ukraine-Helferkreis.
Im Allgemeinen sind unsere Bürgerwerkstätten weiterhin beliebt und engagiert. Die neue Gruppe Familie und Soziales organisierte beim verkaufsoffenen Sonntag des Einzelhandels einen Tag der Vereine in der Alpspitzhalle, sehr aktiv waren wie gewohnt Senioren, das Nesselwanger Leben und die Kultur mit dem Besinnungsweg GE(h)ZEITEN. Eine Zukunft gibt es auch für den ambulanten Krankenpflegeverein, der zu einer Nachbarschaftshilfe werden wird. Unsere Einzelhändler und Gastronomen leisten mit vielen Aktionen und Angeboten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität vor Ort.
Kirchenmusiker Gottfried Allgaier verabschiedete sich nach Jahrzehnten, in denen er mit seiner Frau Andrea zahlreiche Chöre leitete, in den Ruhestand. Zur Ruhe setzten sich auch die Schönstätter Marienschwestern, die ihr Anwesen auf der Zillhalde verkauften. Ins Auge sticht das neue Kreuz am Alpspitzgipfel, das der Trachten- und Heimatverein dort im Frühling errichtet hat.
Der geplante Bürgersolarpark an der Autobahn A7, für den sich der Markt an der Solarpark Nesselwang GmbH beteiligte, bleibt wegen bürokratischer Hürden weiter fraglich. Positiv entwickeln sich dagegen Anlagen auf den Dächern und Balkonen, die stark zunehmen. Die angefertigte Wärmeplanung zeigt auf, wo Möglichkeiten für Wärmenetze bestehen und wo andere Wärmequellen erfasst werden können. Auf dieser Grundlage werden nun weitere Gespräche folgen.
Ein trauriges Ereignis war der Großbrand im Schwalbenweg, bei dem eine Person verstarb. Der tollen Arbeit der Feuerwehr und der Einsatzkräfte ist es zu verdanken, dass es keine flächendeckenden Schäden gab. 16 Floriansjünger absolvierten eine Leistungsprüfung, dazu wurden mehrere Gerätschaften ersetzt.
Die örtliche Wirtschaft entwickelt sich stetig weiter. So ist der Anbau bei Endress+Hauser in den letzten Zügen, jene bei Allgaier Kunststoffverarbeitung, Schlichtling und im Nesselwanger Hof sind in vollem Gange. Mit einer Studie zur Gewerbeentwicklung möchten wir die Voraussetzungen schaffen, dass sich Nesselwanger Betriebe auch künftig weiterentwickeln können. Der Wohnmobilstellplatz wurde vom Portal promobil in seiner Kategorie unter die besten fünf Deutschlands gewählt. Mit dem AlpspitzSPLASH entstand ein neues Kletterangebot für Gruppen und Familien auf dem Speicherteich der Alpspitzbahn.
Im nächsten Jahr möchten wir die Erneuerung der Straßenbeleuchtung und jene in der Alpspitzhalle abschließen, mehr Plätze in der Kinderkrippe St. Andreas schaffen und Aufgaben in der Wasser- und Abwasserversorgung angehen.
Der Markt Nesselwang mit seinen fast 3.874 Einwohnern bleibt dank seiner breiten Infrastruktur und des regen Soziallebens einzigartig. Ich danke unseren Vereinen, Unternehmen, Institutionen und Ihnen allen, dass Sie sich für die örtliche Gemeinschaft einsetzen.
Zum Schluss wünsche ich Ihnen von Herzen eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Übergang ins neue Jahr 2025.