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Nesselwanger Leben - Informationsblatt
Ausgabe 6/2025
Aus dem Rathaus
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Aus dem Rathaus

"Auf der Bahnstrecke 5403 bei Kilometer 23,590 wurde in den vergangenen Monaten eine umfangreiche Erneuerungsmaßnahme durchgeführt. Die bestehende Eisenbahnüberführung aus dem Jahr 1894 war aufgrund ihres hohen Alters und des deutlich verschlechterten baulichen Zustands nicht mehr für einen sicheren Bahnbetrieb geeignet. Eine Erneuerung war daher zwingend erforderlich. Da es sich bei der Gewölbebrücke um ein historisches Bauwerk handelt, das als eine der ersten Stampfbetonbrücken seiner Art gilt, wurde sie unter Denkmalschutz gestellt. Eine Sanierung, die den weiteren sicheren Eisenbahnbetrieb mit der Gewölbebrücke ermöglicht hätte, war technisch nicht umsetzbar. Um sowohl den Denkmalschutz zu berücksichtigen als auch die Betriebssicherheit dauerhaft gewährleisten zu können, wurde eine alternative Lösung entwickelt: Eine neue Brücke wird über das bestehende Bauwerk geschoben, ohne dieses statisch zu belasten. So bleibt die historische Gewölbebrücke erhalten, während das neue Bauwerk künftig den Zugverkehr trägt. Seit September wurde dafür ein rund 23 Meter langer neuer Überbau neben der alten Brücke hergestellt. Die Hauptarbeiten erfolgten während einer kompletten Streckensperrung vom 6. bis 20. Oktober. In diesem Zeitraum wurde der Bahndamm vor und hinter dem Bauwerk abgetragen und auf beiden Seiten jeweils vier 15-18m lange Bohrpfähle gesetzt, die als spätere Widerlager dienen. Anschließend wurde der neue Überbau eingeschoben, auf den Pfählen abgesetzt und die anschließenden Oberbauarbeiten abgeschlossen. Am 20. Oktober konnte die Strecke planmäßig wieder für den Zugverkehr freigegeben werden. Derzeit laufen noch die Restaurierungsarbeiten am denkmalgeschützten Bestandsbauwerk. Der vollständige Abschluss der Gesamtmaßnahme ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen. Bis dahin bittet die Bahn, insbesondere die Anwohner, weiterhin um ihr Verständnis."

Text und Bild: Thomas Rodenheber, Projektingenieur DB InfraGO AG