Aus dem Rathaus

Anlässlich des bundesweiten Vorlesetags hatten die Kinder- und Schülerbücherei der Marktgemeinde Nesselwang und der Förderverein „Kinder im Markt“ (KIM) die Kinderbuchautorin Franziska Gehm zu einer Lesung eingeladen.

Zu Beginn stellte sie den Schülerinnen und Schülern ihren Berufsalltag vor. Ihr Büro liege zu Hause unter dem Dach, wo sie meist allein am Schreibtisch arbeite, begleitet nur von einer Tasse Kaffee. Der Autorinnenberuf unterscheide sich deutlich vom lebhaften Schulalltag und sei eher einsam. Deshalb unternimmt Franziska Gehm regelmäßig Lesereisen an Schulen, in Büchereien, zu Bücherfesten oder in Theater und kommt pro Jahr auf etwa 80 bis 100 Lesungen. Kinder seien aus ihrer Sicht ein besonders geeignetes Publikum, weil sie direkt reagierten, Fragen stellten und sich offen auf Geschichten einließen.

Viele Kinder kannten die Autorin bereits über ihre Bücher, etwa „Die Vampirschwestern“, die auch verfilmt wurden sowie „Die Vulkanos“, „10 kleine Schafe“ und „Ratz und Mini“. Außerdem erfuhren sie, dass Franziska Gehm besonders gern Zeitreisegeschichten und Bücher über Superhelden mag.

Für die ersten und zweiten Klassen las sie aus dem ersten Band ihrer Reihe um die Erstklässlerin „KIKI“. Darin geht es um den Schulanfang, neue Regeln, Schreibübungen und Alltagssituationen im Klassenzimmer. Ergänzend zeigte sie Illustrationen von Frederic Bertrand und bezog die Kinder mit Fragen in die Lesung ein.

Die dritten und vierten Klassen hörten aus dem ersten Band der Trilogie „Ada und die künstliche Blödheit“. Die Geschichte, in der künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle spielt, führte zu einem kurzen Austausch darüber, wo KI heute eingesetzt wird, etwa in Sprachassistenten, Smartphones und Suchmaschinen. Um Möglichkeiten und Grenzen von KI deutlich zu machen, nannte Franziska Gehm ein Beispiel: Während eine KI herausfinden könne, wie die Schulleiterin der Grundschule Nesselwang heiße, könne sie nicht beantworten, wie viele Kühe die Eltern von Quirin aus der vierten Klasse im Stall haben.

Im Anschluss stellten die Kinder zahlreiche Fragen, etwa dazu, wie Ideen für Bücher entstehen, woher Figuren kommen, ob Franziska Gehm zunächst mit Stift oder direkt am Computer schreibt und wie Buchtitel gefunden werden. Zum Abschluss erhielten die Kinder Autogramme sowie für jede Klasse zwei Vorlesebücher zur Weihnachtszeit, die Franziska Gehm als Geschenk mitgebracht hatte. Die Mädchen und Jungen der Grundschule Nesselwang zeigten sich sichtbar begeistert von dem besonderen Vorlesevormittag an der Schule.

Text und Bild: Anja Selzer