Die Feldgründe für dieses neue Baugebiet werden aus dem Komplex der alten Plieninger Madlerhube (Siglweg 3) entnommen.
Die Plieninger Huben (Halbhöfe) gehen auf den großen Landesausbau im 8. Jahrhundert zurück. Zu ihrer Grundausstattung sind neben Zuteilungen aus den drei älteren Urhöfen (Wolfram/Wunsam/Sellmair) Gründe aus den weiten Rodungsmaßnahmen zum Weidach zum Griesfeld zum Semtfeld und zum Bergfeld hin gewonnen worden. Die Entwicklung des Dorfes setzte sich so in zwei Gruppen von Huben und in zwei Richtungen fort: westlich des Viertelbaches mit den Huben Fastl (Brunnenweg 2), Bauschmied (Alpenweg 5), Widenbauer (Alpenweg); östlich des Viertelbaches mit den Huben, Sigl (Siglweg/Kastanienweg), Huber (Siglweg 11), Madler (Siglweg 3), Steidler (Geltinger Straße 7). Taglöhner und Dorfhandwerker durften ihre Gütln dazwischen errichten.
Eine Familie des Namens Madler war hier über mehrere Generationen sesshaft und hat ihrer Hube den Namen aufgeprägt. Madler ist ein in alter Zeit nicht so seltener Familienname und bezeichnet einen handwerklich geschickten Mann, einen „Machler“.
In der Umgangssprache der Plieninger Bauernschaft hat sich der ältere, in den Urkunden so notierte Hausname Madler, zu „Moller“ abgeschliffen. Und so ist es bis heute üblich. Dies sollte für die Bezeichnung Mollerfeld auschlaggebend sein.
Der Mollerhof ist wie die benachbarte Steidlerhube und die Fastlhube früh in das Eigentum des Benediktinerklosters Rott am Inn gekommen. Im Gültbuch (Verzeichnis der jährlichen Abgaben an das Kloster) der „Rotter Pfarr“ ist dies erstmals für das Jahr 1510 nachweisbar. Im Steuerbuch von 1417 kann die Hube noch nicht eindeutig identifiziert werden, sie wird aber ganz sicher genannt. Nach der Enteignung der bayerischen Klöster im Jahre 1803 wurden die damaligen Besitzer Franz und Barbara Ostermayr grundherrliche Untertanen des Staates. 1848 wurden Martin und Magdalena Feicht durch die nun übliche, sozial äußerst günstig gestaltete Grundablösung endlich zu echten Eigentümern des Mollerhofes. Dadurch wurden Verkauf und Erwerb von Grundstücken möglich, aber auch eine Verschuldung war nicht mehr ausgeschlossen. In den Jahren 1857 bis 1863 war der junge Mollerbauer Josef Feicht Gemeindevorstand. 1860 kümmerte er sich um den Bau eines ersten Feuerhauses und den Kauf einer ersten Löschmaschine. Ein Krankenverein wurde durch seine Initiative gegründet. Pliening und Landsham erhielten Posthilfestellen. In den langen und schwierigen Jahren von 1919 bis 1945 war der Mollerbauer Balthasar Huber verdienstvoller Bürgermeister der Gemeinde Pliening.