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Bad Königer Stadtnachrichten und Badeblatt
Ausgabe 27/2023
Kirchliche Nachrichten
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Kurseelsorge

Guten Appetit!

Manche halten die Bibel für ein altes, verstaubtes Buch. In unserer modernen Zeit nicht mehr zu gebrauchen. Andere sehen in der Bibel ein dekoratives Stück. Mit Goldschnitt gut für eine exponierte Stelle im Regal. Wieder andere meinen, die Bibel sei ein enges Gesetzbuch. Wer sich daran halte, gerate in eine Zwangsjacke. Wieder andere sehen in der Bibel ganz einfach eine Überforderung. Was da stehe, kapiere eh kein Mensch.

Einer bekannte dankbar: „Gott, dein Wort wurde meine Speise, so oft ich es empfing.“ (Jer 15, 16).

Es gibt viele Meinungen über die Bibel. Ein Großteil davon sind einfach Vorurteile. Und die meisten dieser Meinungen führen dazu, dass die Bibel zu bleibt. Ein unbrauchbares Buch wird man nicht lesen. Das Schmuckstück könnte bei zu häufigem Gebrauch unansehnlich werden. Warum sollte man sich diesem engen Gesetzbuch unterwerfen? Und was man nicht versteht, braucht einen ja auch nicht zu beschäftigen. Und so bleibt die Bibel zu.

Ganz anders bei dem, der merkte, dass sein Hunger gestillt wurde, als er sich mit dem Wort Gottes beschäftigte. Der wird dieses Wort wieder und wieder zu sich nehmen. Der wird seine Bibel wieder und wieder aufschlagen. Weil er von einmal Essen nicht für immer satt sein kann. Genauso wenig wie ein Frühstück für mehrere Tage reicht, genauso wenig reicht ihm die einmalige Begegnung mit Gottes Wort. „Es wurde meine Speise, so oft ich es empfing.“ Das Wort Gottes ist Lebensmittel. Unverzichtbares Grundnahrungsmittel.

Die meisten von uns versuchen sich als Hungerkünstler. Sind in den Bibelstreik und damit in den Hungerstreik getreten. Und merken gar nicht, dass sie geistlich unterernährt sind, dass sie allmählich verhungern und vor dem lebendigen Gott tot sind.

Versuchen Sie doch einmal, die Bibel als Ihr täglich Brot zu sehen. Fangen Sie an zu lesen, am besten in einer modernen Übersetzung in heutigem Deutsch. Es ist wie sonst auch: Der Appetit kommt beim Essen. Und nach einer Weile werden auch Sie sagen können: „Gott, dein Wort wurde meine Speise, so oft ich es empfing!“ Guten Appetit!

Martin Hecker, Pfr.