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Bad Königer Stadtnachrichten und Badeblatt
Ausgabe 29/2024
Kirchliche Nachrichten
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Kurseelsorge

Eine Liebeserklärung will ich heute abgeben. Das Objekt meiner Liebe ist recht alt – satte 500 Jahre – und zugleich hochmodern. 1524 kam ein Buchdrucker auf die Idee, einige Lieder von Martin Luther, die der bisher nur als Flugblätter verbreitet hatte, zusammenzufassen und als Buch zu drucken. Das „Achtliederbuch“ – es enthielt genau acht Lieder – war das erste evangelische Gesangbuch. Es löste eine Kettenreaktion aus. Noch im selben Jahr erschienen weitere Liedersammlungen und Gesangbücher – und bis heute hat das nicht aufgehört. Gott sei Dank!

Dass die Gemeinde im Gottesdienst singt – das war eine von vielen revolutionären Ideen Luthers. Bisher war das dem Klerus vorbehalten gewesen. Nun sangen alle – und über die Lieder mit ihren eingängigen und meist modernen Melodien wurden ihnen wichtige Inhalte des Glaubens geläufig und vertraut, sie nahmen sie mit nach Hause, verbreiteten sie weiter.

Ich bin dankbar für so viele alte und neue geistliche Lieder. Ich liebe sie, all die Glaubenslieder, Hoffnungslieder, Liebeslieder, Trostlieder, Trotzlieder, Anbetungslieder, Bekenntnislieder … und so vieles mehr. Ich liebe es, sie zu singen oder zu hören – alleine und mit anderen zusammen. Ich liebe es, in ihnen immer neue Schätze zu entdecken und für mich zu bergen. Ich liebe die Gemeinschaft mit anderen Menschen, in die sie mich oft stellen und ich liebe die Nähe Gottes, die ich durch sie so manches Mal erfahre.

Ich kann Sie nur einladen und ermutigen, diesen Schatz auch für sich zu entdecken – im guten alten Gesangbuch und in neuen christlichen Liederbüchern, in der Feier des Gottesdienstes und im Hören z.B. der ERF-Sendungen (erf.de), alleine und mit andern zusammen. Dabei kommt es nicht auf den richtigen Ton an. Wichtig ist, dass Ihnen der Inhalt in den Kopf und zu Herzen geht.

Ein halbes Jahrtausend Gesangbuch – welch ein Segen! Ich will diesen Segen weiterhin empfangen – und weitergeben. Sind Sie dabei?

Martin Hecker