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Bad Königer Stadtnachrichten und Badeblatt
Ausgabe 31/2024
Kirchliche Nachrichten
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Kurseelsorge

14. Juli 2024. Das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft ist abgepfiffen. Spanien ist Europameister. Die Fernsehübertragung zeigt mitten in all den Jubelbildern ganz kurz live einen Mann, der den Pokal graviert, der gleicht überreicht werden wird. Vielleicht haben Sie die Szene ja auch gesehen. Vermutlich haben Sie auf den Pokal geachtet. Oder auf diesen Mann. Möglicherweise haben Sie aber auch den Hintergrund gesehen: Da stand nämlich in großen goldenen Buchstaben auf einer roten Wand: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ (Matthäus 16,26). Der Satz, den Jesus einmal gesagt hat, steht an der Außenwand der Stadionkapelle im Berliner Olympiastadion. Und – ob bewusst oder unbewusst – die Organisatoren hatten den Mann mit dem Pokal genau vor dem Spruch auf dieser Wand positioniert.

Vor diesem Hintergrund bekommt so mancher Erfolg eine neue Gewichtung. Und die Perspektive verändert sich. Ob bei der Europameisterschaft oder bei Olympia oder auf einem Odenwälder Sportplatz, ob in der Firma oder in der Kommunalpolitik oder wo auch sonst. „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“

Jesus hat ganz sicher nichts gegen Gewinner. Nichts gegen Erfolg und Triumph. Er lässt sich selbstverständlich auch mit Leuten ein, die in dieser Welt so manchen Gewinn erzielen. Er freut sich herzlich gerne mit. Gönnt Gewinnern den Erfolg. Aber er macht auch klar: „Es gibt etwas noch Größeres. Etwas viel Wichtigeres! Achtet darauf, dass es Eurer Seele gut geht.“ Die Seele soll nicht auf der Strecke bleiben bei all dem äußerlichen Jubel und Erfolg. Für die Seele hat Jesus einen Gewinn mit Ewigkeitswert bereit. Einen Gewinn, der unserm Leben echten Sinn und Halt und Inhalt gibt. Einen Gewinn, der selbst unsern Tod überdauert. All das, was wir auf dieser Welt gewinnen, ist eben doch vergänglich. Applaus verhallt, Ruhm vergeht, bekannte Namen werden vergessen. Was es bei Jesus zu gewinnen gibt, ist größer, nachhaltiger, bleibender als alle noch so großartigen Gewinne dieser Welt. Und ich freue mich einfach über die Liebe und den Humor Gottes, der uns genau das mit einer kurzen Einblendung im Fernsehen in einem Moment mit Rekord-Einschaltquoten in Erinnerung ruft.

Martin Hecker, Pfr.