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Bad Königer Stadtnachrichten und Badeblatt
Ausgabe 33/2025
Kirchliche Nachrichten
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Kurseelsorge

Der frühe Morgen und ich … nicht gerade die ideale Kombination. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die irgendwann die Augen öffnen, sofort aus dem Bett springen und strahlend verkünden: „Guten Morgen, lieber Morgen, ich komme …!“

Aber trotzdem freue ich mich auf jeden neuen Morgen. Und an jedem neuen Morgen. Weil ich weiß, dass ich schon erwartet werde. Beim Propheten Jesaja heißt es einmal: „Gott weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören! (Jes 50,4) Gott hat mir gleich am Anfang des neuen Tages etwas zu sagen. Mir ganz persönlich. Und ich merke immer wieder, wie gut es mir tut, zu Beginn des Tages auf ihn zu hören, biblische Worte zu lesen, etwa in den „Herrnhuter Losungen“. Oder einen kurzen Abschnitt aus der Bibel. Mein persönliches Wort für den Tag! Noch dazu, wo mir doch dabei jeden Morgen Gottes Güte und Treue begegnen. Selbst wenn der Tag zuvor nicht gut gelaufen ist. Oder ich schlecht geschlafen habe. Gott meint’s heute gut mit mir. Seine Güte, seine Treue gelten heute Morgen auf’s Neue. „Die Güte des Herrn ist alle Morgen neu und seine Treue ist groß“, staunt Jeremia in einer Zeit, in der es ihm alles andere als gut geht! (Klagelieder 3,22). Jochen Klepper hat’s in einem Lied so formuliert: „All Morgen ist ganz frisch und neu des Herren Gnad und große Treu, sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag.“ (EG 440)

So kann ich gut in den Tag starten. Mich an diese Tatsache zu erinnern, das zu erfahren, mir das zusagen zu lassen – und zwar gleich am frühen Morgen – das ist wunderbar. Geradezu ideal für mich.

Martin Hecker, Pfr.