Bezahlbare Wohnungen!
Wohnungsgipfel im Kanzleramt. Bezahlbarer Wohnraum muss her. Bezahlbar für die, die den Wohnraum bauen und zur Verfügung stellen. Und bezahlbar für die, die darin wohnen werden. Die Frage der Wohnungen ist eine der ganz zentralen Aufgaben, die die Politik dringend lösen muss – im Interesse der Menschen, für die sie die Verantwortung trägt. Und natürlich wird vor allem gefragt: Wer soll das bezahlen? Denn, ganz klar: Bei aller Einsicht in die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum geht es auch immer um die Frage: Wer bezahlt das am Ende? Und was kann ich daran verdienen?
Szenenwechsel. Kindergottesdienst in Bad König. Es geht um den Abend vor dem Tod von Jesus, an dem er schon weiß, was kommen wird seine Freunde darauf vorbereitet. Er erklärt ihnen: „Erschreckt nicht. Ich werde gehen, um für euch eine Wohnung vorzubereiten. Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen. Ich gehe, um für Euch Wohnungen vorzubereiten, und dann komme ich wieder und hole euch zu mir.“ (Joh 14,1-6) Als die Kigo-Mitarbeiterin das den Kindern erzählt, schaut der kleine Gustav (Name geändert; der richtige Name ist dem Verfasser bekannt) sie mit großen Augen an und fällt ihr dann ins Wort mit der erstaunt-vorwurfsvollen Frage: „Und wer soll das alles bezahlen?“
Auch wenn er vom Wohnungsgipfel im Kanzleramt wohl nichts weiß, hat der Junge offensichtlich doch schon Manches mitgekriegt. Und jetzt, im Kindergottesdienst, darf er lernen: Bei Jesus ist das anders. Bei ihm müssen wir uns keine Gedanken machen um die Kosten. Die wirklich wichtigen Dinge gibt’s bei Jesus geschenkt. Und nur geschenkt. Es ist bereits alles bezahlt! Deshalb verabschiedet sich Jesus ja. Er wird am Kreuz den Preis bezahlen. All unsere Schulden, all unsere Schuld – er bezahlt sie. Das kostet ihn das Leben. Aber wir dürfen dann auch auf seine Kosten und auf seine Rechnung leben. Und zwar über unseren Tod hinaus – in Wohnungen im Haus des Vaters, die er für uns vorbereitet.
Ich weiß nicht, wo (und zu welchem Preis) ich in diesem Leben noch überall wohnen werde. Je mehr der Zeitpunkt, an dem ich irgendwann aus dem Pfarrhaus ausziehe, an meinem Horizont erscheint, desto mehr beschäftigt mich diese Frage. Schon deshalb ist der Wohnungsgipfel ein wichtiges Thema. Da geht’s schließlich um mich. Aber ich weiß: In der Ewigkeit darf ich bei Jesus wohnen. Ihm geht’s nämlich auch um mich. Deshalb lebe ich schon jetzt im Vertrauen auf ihn. Um die Kosten muss ich mir keine Gedanken machen. Er hat schon alles bezahlt. Und er will, dass ich bei ihm bin – und Sie auch. Jetzt, in diesem Leben. Und weit darüber hinaus. Wie war das am Ende von Psalm 23? „Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar!“