„Die Deutschen haben so wenig Zuversicht wie seit Jahrzehnten nicht mehr“, so neulich eine Pressemeldung. Klar – die Krisenmeldungen und Katastrophenszenarien zeigen Wirkung. Aber wenn das so ist, dann haben möglicherweise wir als Christinnen und Christen versagt. Weil wir geschwiegen haben von UNSERER Zuversicht. Und dann sind wir gefordert – gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit. Gefordert, andern zu erzählen von dem, der UNS Zuversicht gibt. Ich bin überzeugt, das sind wir unseren Mitmenschen schuldig.
Das, was viele zuversichtlich in die Zukunft blicken ließ, war materieller Wohlstand und Sicherheit – und auf einmal wird alles teurer und das Geld weniger wert. Oder es war der schon so lange anhaltende Friede, zumindest in Europa – und plötzlich ist der gar nicht mehr so sicher. Und die gute medizinische Versorgung – aber Corona hat da so vieles in Frage gestellt.
Was uns Zuversicht gibt, das muss halten und tragen, das muss stabil sein, auch wenn alle anderen scheinbaren Sicherheiten ins Wanken geraten. Deshalb steht z.B. in den Psalmen das Wort „Zuversicht“ häufig direkt neben Worten wie „Fels“, „Burg“ und ähnliches (es lohnt sich, da mal auf die Suche zu gehen).
Ich glaube an den Gott, der mich mit allem versorgt, was ich brauche – ganz einfach weil er es versprochen hat. Ich vertraue auf den Gott, der mein Herz mit seinem tiefen Frieden erfüllt – selbst wenn der äußere Frieden ins Wanken gerät. Ich setze meine Zuversicht auf den Gott, der stärker ist als der Tod und der mich halten kann im Leben und im Sterben und über das Sterben hinaus. Jesus ist auferstanden, er hat den Tod besiegt, er lebt und lädt uns ein, unser Leben an seiner Hand zu führen.
Ich kann Sie alle nur ermutigen und auffordern: Wenden Sie sich doch – vielleicht zum ersten Mal, vielleicht aufs Neue – dem lebendigen Gott zu. Laden Sie Jesus, den Auferstandenen, in Ihr Leben ein. Vertrauen Sie sich bewusst ihm an. Machen Sie die Erfahrung, wie all die andern Sicherheiten weniger wichtig werden. Erzählen Sie das dann auch andern – damit die Deutschen wieder zuversichtlicher in die Zukunft schauen.
Vielleicht können Sie dann ja auch getrost und zuversichtlich das bekannte Taizé-Lied mitsingen oder mitbeten: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht.“