„Wenn Du schön brav bist, kommt nächste Woche auch das Christkind!“ Irgendwie gehört dieser Satz zu Weihnachten dazu. Vielleicht haben Sie ihn ja als Kind schon gehört. Und sagen Ihn in diesen Tagen zu Ihren Kindern oder Enkelkindern.
„Wenn Du schön brav bist, kommt nächste Woche auch das Christkind!“ Das Christkind kommt also nur zu braven Kindern. Und die Geschenke, die es mitbringt, sind dann die Belohnung für gutes Benehmen.
„Wenn Du schön brav bist, kommt nächste Woche auch das Christkind!“ Auch wenn das noch so oft behauptet wird – dieser Satz ist so ziemlich das Falscheste, was man über Weihnachten und das Christkind aussagen kann. Das glatte Gegenteil ist richtig. Das Christkind kam, weil niemand brav war. Nicht ein einziger Mensch. Das Christkind kam, weil niemand vor Gott recht ist oder gar noch eine Belohnung für gutes Benehmen zu erwarten hätte. Jeder einzelne Mensch hat das Gesetz Gottes übertreten. Jeder Mensch ist vor Gottes Geboten schuldig. Jeder ist vor dem lebendigen Gott verloren. Um das zu ändern, deshalb sandte Gott seinen Sohn. Deshalb wurde der Christus Kind. Deshalb ist es Weihnachten geworden. Weil niemand „brav“ war. „Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder selig zu machen“ heißt es im Neuen Testament (1Tim 1,15). Das Christkind kommt also gerade zu denen, die nicht brav waren. Und beschenkt sie trotzdem – mit dem Angebot der Vergebung, der Seligkeit, der Rettung für Zeit und Ewigkeit. Ewiges Leben für die, die nicht brav waren – darum geht es und um kein bisschen weniger.
Das ist das Schöne an Weihnachten: Dass das Christkind nicht kam, um die Braven zu belohnen, sondern dass der Christus kam, um verlorene Sünderinnen und Sünder zu beschenken und zu retten. „Welt ging verloren, Christ ward geboren!“ Obwohl niemand schön brav war (und ist), kam (und kommt) das Christkind. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest.