Fliegen für die Natur
Rehkitz, welches durch die Initiative an einem sicheren und schattigen Platz gesichert wurde.
Drohne kurz vor ihrem Einsatz. Weitere Eindrücke und Bilder von den Einsätzen sind auf Instagram zu finden.
Erfolgreiche Saison 2023 der Rehkitz-Rettung Lützelbach
In der Saison 2023 konnte die Initiative Rehkitz-Retter Lützelbach zum ersten Mal mit einer Drohne mit Wärmebildkamera zu ihren Rettungsaktionen starten.
Mit Beginn der jährlichen Mahd, im Zeitraum von Mitte April bis Ende Juni, werden Rehkitze geboren und das Muttertier (Ricke) versteckt ihre Kitze zum Schutz vor Feinden bevorzugt in Wiesen mit hohem Gras. Die Überlebensstrategie der wehrlosen Kitze besteht darin, sich vor Fressfeinden zu tarnen. Dies geschieht aufgrund des sogenannten „Drückinstinktes", bei dem die Rehkitze bei drohender Gefahr regungslos am Boden geduckt verharren und selbst vor herannahenden Mähmaschinen nicht flüchten.
„Schwerste Verletzungen, die ausnahmslos zum qualvollen Tod führen, seien die traurige Folge“, weiß die Rehkitz-Rettung Lützelbach zu berichten. „Die Rehkitz-Rettung Lützelbach habe es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Rehkitze der Großgemeinde Lützelbach vor solchen Unfällen zu schützen“, so die Initiative.
Dank der großzügigen Spenden von Jagdgenossenschaften, ortsansässigen Landwirten*innen sowie Jagdpächter*innen hat die Gemeinde Lützelbach die besagte Drohne kurz vor Beginn der Setzzeit beschaffen können.
„Diese Kameradrohne ist ein Quantensprung in der Rehkitzrettung", so die Drohnenpiloten der Initiative. „Mit der doppelten Flugzeitkönnen wir unsere „Läufer*innen" viel besser beim mühseligen Auffinden der
Rehkitze unterstützen", so die einhellige Aussage.
Am 03.05.2023 um 05:00 Uhr war es dann soweit. Mit Unterstützung durch einen ehrenamtlichen Helfer der Rehkitzrettung Reichelsheim und einer vorübergehend kostenlos überlassenen Leihdrohne der Fa. lsa-Drone (bis zur Verfügbarkeit der bestellten eigenen Drohne) fand der erste Rettungseinsatz im Ortsteil Lützel-Wiebelsbach statt.
Eine beachtliche Gesamtbilanz:
An insgesamt 35 Einsatztagen, mit einer Besetzung von durchschnittlich sechs ehrenamtlichen Helfer*innen, wurden über 500 Arbeitsstunden geleistet.
Auf den mehr als 200 abgeflogenen Flächen, mit Größen von 0,3 Hektar bis zu 7 Hektar, konnten 40 Rehkitze vor dem Mähtod gerettet werden.
Das ist ein beachtlicher Erfolg, der ohne die Drohne und vor allem ohne das Engagement der ehrenamtlichen Frühaufsteher*innen nicht zu schaffen gewesen wäre. Viele der ehrenamtlichen Rehkitzretter*innen waren vor ihrer regulären Arbeitszeit in den Diensten des Natur- und Tierschutzes aktiv gewesen.
"Chapeau für diesen außergewöhnlichen Einsatz für den Natur“, findet das Organisationsteam der Initiative.
Die Rehkitz-Rettung Lützelbach ist sehr dankbar auf die zusätzliche Unterstützung der Bevölkerung. Viele Bürger*innen Lützelbachs haben uns tatkräftig durch das Melden von Rehen oder Rehkitzen und den hilfreichen Zutritt zu den abzusuchenden Flächen über ihre Privatgrundstücke unterstützt.
Ganz besonders freut sich die Initiative darüber, dass zehn weitere Landwirt*innen hinzugewonnen werden konnten. In der Saison 2023 beteiligten sich in der Großgemeinde Lützelbach 25 Landwirt*innen an der Rehkitzrettung.
Diese Tendenz macht Mut und ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Wildtiere und der Landwirtschaft. "Das macht uns auch ein bisschen Stolz und zeigt, dass es die ganze Mühe wert war", so die Rehkitz-Rettung Lützelbach.
Nach der Saison ist vor der Saison:
Das Organisationsteam bereitet zurzeit die abgelaufene Saison nach und steht bereits in den Startlöchern, um im Frühjahr 2024 mit Trainingsflügen und Übungseinsätzen den reibungslosen Weg in die neue Saison zu ebnen.
Wer Interesse an dieser Tierschutzarbeit hat, ist herzlich willkommen und kann sich jederzeit unter der Email: Rekitzrettunglue@outlook.de oder via lnstagram: rehkitz rettung_luetzelbach melden.