Vorstellung des Romans Ulise 22 am 30. April 2023

Schroeders Buchcafé; Gedenkveranstaltung zum 10. Todestag v. Prof. Dr. Ralph Rainer Wuthenow

Am 3. April 2023 jährte sich der 10. Todestag von Ralph-Rainer Wuthenow, der bis zu seiner Emeritierung Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt am Main lehrte. Dass er die Laufbahn eines Hochschullehrers einschlagen konnte, war in seiner Jugend nicht abzusehen. Er gehörte zur letzten Generation, die noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der Nazi-Diktatur herangezogen wurde, um unter Einsatz ihres jungen Lebens sogenannte kriegswichtige Objekte zu verteidigen. Hierzu zählte auch die Edertal-Brücke. Ralph-Rainer Wuthenow wollte gegenüber seinen gleichaltrigen Mitschülern nicht als Drückeberger in Erscheinung treten und meldete sich daher freiwillig als Flakhelfer zum Einsatz. Auch wenn er sich freiwillig gemeldet hatte, stand er dem Regime insgeheim kritisch gegenüber. In seinem Tagebuch, das er stets mit sich führte, äußerte er seine kritische Nachdenklichkeit. Dieses Tagebuch wurde ihm zum Verhängnis, als er es an seinem Einsatzort vergass und er nach dessen Auffinden als Regimefeind denunziert und verhaftet wurde. Ihm drohte die Todesstrafe durch den Volksgerichtshof. Seine dramatischen Erfahrungen schilderte Wuthenow später in der Erzählung:

Die Haft

Von dieser Erzählung gibt es eine Aufnahme des Hessischen Rundfunks mit dem Schauspieler Volker Risch, die am Sonntag, den 16. April 2023 in Schroeders Buchcafé in Wildflecken um 15:30 Uhr vorgetragen wird.

Musikalisch begleitet wird diese Lesung von Herrn Theo Ruppert mit einer eigenen japanisch anmutenden Komposition, Franz Schuberts „Im Frühling“ und Salut d’amour von Edward Elgar.

Kein Kind und Erwachsener sollte solche Kriegserfahrungen machen. Der Eintritt ist frei, eine Spende für Kinder und Familien der Ukraine https://www.sos-kinderdoerfer.de/hilfe-fuer-kinderdoerfer-in-der-ukraine wird erbeten. Anmeldung unter per Mail: schroeder-verlagsbuchhandlung@gmx.de oder per Telefon: 09745-9300180

Vorstellung des Romans "Ulise 22" am 30. April 2023

„In metaphorischem Bezug zu diesem Rahmen steht die Kernerzählung, die episodisch und multiperspektivisch die Lebensreise des Protagonisten Rohlfs Bild an Bild pixelt, montiert und darstellt - dabei geht es immer wieder generationenübergreifend auch um die Schicksale des Vaters und des Großvaters von Rohlfs, die den Helden zu dem gemacht haben, was er zu sein scheint, im Lichte und im Schatten seines Stammbaums. Rohlfs erweist sich dabei als moderner Antiheld, der sich nirgendwo zu Hause fühlt, schon gar nicht im widersprüchlichen Nachkriegsdeutschland, das sich zwischen Verdrängung des Nationalsozialismus und des sich anbahnenden Wirtschaftswunders in eine Enge laviert, die nach Benzin, billiger Reklame, Kaugummi und Kitsch schmeckt. Rohlfs erlebt, wie ihn die Wunden und Neurosen seiner Vorfahren bestimmen und im Griff behalten, sein Großvater, der als Lehrer im Nationalsozialismus seine hehren Ideale verraten musste und sein Vater, der als Zivilangestellter bei den U.S.-Streitkräften nach der iranischen Revolution in Ungnade fiel." - Zitiert aus dem Nachwort von Andreas Egert. Das Autoren-Duo wird anwesend sein. Anmeldung unter: 09745-9300180 oder via Mail: Schroeder-Verlagsbuchhandlung@gmx.de. Der Eintritt ist frei.