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Wildfleckener Nachrichten
Ausgabe 7/2024
Kindergartennachrichten
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Unsere Kindergartenkinder dürfen Dank Gemeinde und Bundesforst wieder im Wald spielen

Seit vielen Jahren ist der wöchentliche Waldvormittag ein wichtiger Bestandteil der Konzeption unseres Kindergartens. Im Frühling, Sommer und Herbst bieten wir jeden Montag einen Naturerlebnistag in einem Waldstück für unsere Kinder an. Bei Sturm und starkem Regen bleiben wir zuhause, weil dann die Gefahr durch Umstürzen von Bäumen oder Herunterfallen von Ästen gegeben ist.

Für uns ist der Waldtag der schönste Tag der Woche. Wir Erzieherinnen beobachten, dass Kinder im Wald ohne Streit, sehr fantasievoll und kreativ spielen. Hyperaktive Kinder spielen viel ruhiger und ausgeglichener als im Kindergarten. Die Kinder erleben im Wald einen Raum ohne Türen und Wände, den sie gerne mit viel Bewegungs- und Abenteuerlust für sich entdecken, erforschen und begreifen. Beim Picknick auf dem „Waldsofa“, das aus Baumstämmen gebaut wurde, vermitteln wir den Kindern, dass wir unseren Abfall nicht im Wald liegen lassen, sondern mit nach Hause nehmen. So erziehen wir die Kinder zu einem umweltbewussten Verhalten. Nach dem Frühstück machen wir Sinnesübungen. Welche Geräusche hören wir im Wald, wie riecht der Wald nach einem Regentag, welche Veränderungen nehmen wir wahr? Kinder sehen, wie die Baumkronen nach dem Winter immer dichter werden, wie der Wald im Sommer dunkler wirkt und sich im Herbst die Blätter färben und die Bäume von Woche zu Woche kahler werden. So können wir die 4 Jahreszeiten mit ihren Merkmalen im Wald sehr deutlich erkennen.

Im Wald werden außerdem die Bewegungsfreude und die Motorik gefördert. Kinder, die an den ersten Waldtagen ständig hinfallen, weil sie über einen Ast gestolpert sind, werden im Laufe der Zeit immer sicherer, wenn sie über den unebenen Waldboden laufen. Kinder spielen an der frischen Luft und stärken so ihr Immunsystem. Schließlich erleben unsere Kinder im Wald spannende Abenteuer, die das soziale und emotionale Miteinander bereichern wie z.B. die miteinander freigelegte Baumwurzel eines umgefallenen Baumes, den gefundenen Waldschatz und die Suche nach Eicheln, mit denen auf Baumstümpfen im Spiel Suppe gekocht wird. Auch die Sprache wird gefördert, indem wir Insekten, Tiere, Pflanzen und Naturvorgänge beobachten, benennen und beschreiben.

Leider mussten wir ein Jahr lang auf die Waldtage verzichten, weil von den Verantwortlichen des Bundesforstbetriebs Reußenberg in zahlreichen Bäumen Totholz festgestellt wurde, das für die Kinder durch Herunterfallen eine Gefahr bedeutet hätte. Der Leiter des Forstreviers Reußendorf, Jan Grundmann, bedauerte diese Situation sehr und versprach der Leiterin des Kindergartens, sich für das Entfernen des Totoholzes durch Baumkletterer einzusetzen. Er sagte aber auch, dass diese Aktion mit sehr hohen Kosten verbunden sei und er nicht versprechen könne, dass der Leiter des Bundesforstbetriebs, Herr Schwartz, dafür Gelder frei machen könne. Umso erfreuter und dankbarer sind wir Erzieherinnen, dass es den Verantwortlichen des Bundesforstes ein großes Anliegen war, unsere Kinder weiterhin im Wald spielen, lernen, forschen und entdecken lassen zu können. In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, die für die „Sanierungsarbeit des Waldes“ 2500 € dazugegeben hat, sowie auch einem erheblichen finanziellen Anteil durch den Bundesforstbetrieb, wurde ein Großteil unseres Kindergartenwaldes wieder bespielbar gemacht. Dafür sind unser Kindergartenteam, Kinder, Eltern und unser Träger dem Leitenden Forstdirektor Schwartz und Jan Grundmann, dem Leiter des Forstreviers mit seinen Waldarbeitern sehr dankbar.

Wir schätzen die gute Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Gemeinde und Bundesforst und sagen ein herzliches Dankeschön. Durch diese Aktion können unsere Kinder weiterhin in vielen wertvollen und für die Entwicklung wichtigen Bereichen gefördert werden.